Gemeinderat plant in Riedbach eine Zone für Wohnexperimente
Der Gemeinderat möchte östlich der Schiessanlage Riedbach eine Zone für Wohnexperimente schaffen. Das Land, das heute landwirtschaftlich genutzt wird, soll dem Wohnen und Verrichten von Arbeiten in naturverbundener Umgebung dienen. Daneben soll eine Zone für öffentliche Nutzungen entstehen.
Der Gemeinderat der Stadt Bern hat den Zonenplan Riedbach zuhanden der öffentlichen Mitwirkung verabschiedet. Er plant das Areal im äussersten Westen der Stadt von der Landwirtschaftszone in eine Zone für Wohnexperimente umzuwandeln. Das stadteigene Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe eines ehemaligen Zivilschutzzentrums sowie einer unterirdischen Armeeunterkunft. Westlich davon liegt die Schiessanlage Riedbach.
Die geplante Zone für Wohnexperimente beträgt rund 6000 Quadratmeter und dient dem Wohnen und Verrichten von Arbeiten in naturverbundener Umgebung. Zulässig sind Hüttenbauten von maximal fünf Metern Höhe sowie Wohn- und Bauwagen. Der Bauabstand zur angrenzenden Landwirtschaftszone beträgt drei Meter, ausserdem werden die beiden Zonen durch Bäume und Sträucher getrennt. Die Zufahrt erfolgt über den Mannenriedweg.
Zone für öffentliche Nutzung
Daneben soll eine Zone für öffentliche Nutzungen (Freifläche FB) für Armee-, Zivilschutz- und Schiessanlagen mit einer Bruttogeschossfläche von 10'000 Quadratmetern entstehen. Die maximale Bauhöhe beträgt elf Meter. Der Baum und Gehölzbestand wird erhalten.
Der Zonenplan resultiert aus einer Einigung, welche die Burgergemeinde, die Stadtbauten, das Regierungsstatthalteramt, das kantonale Amt für Grundstücke und Gebäude, EWB und die Stadtverwaltung im Oktober 2008 getroffen haben. Damals wurde entschieden, den Stadtnomaden und anderen Gruppen zeitlich befristete Standplätze zur Verfügung zu stellen und innerhalb der nächsten drei Jahre eine definitive, gesetzeskonforme Regelung zu realisieren. Daraufhin hat die Stadt vier Standorte für alternative Lebens- und Wohnformen geprüft. Riedbach hat dabei die Voraussetzungen am besten erfüllt und weist auch das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf.
Der Zonenplan geht nun in die öffentliche Mitwirkung und danach in die kantonale Vorprüfung. Der Gemeinderat plant, ihn im Sommer 2012 nach dem ordentlichen Auflage- und Einspracheverfahren zuhanden des Stadtrates abzusegnen. Nach diesem Zeitplan könnten im Frühling 2013 die Stimmberechtigten darüber befinden.