Stadt Bern: Lohngleichheit nach wie vor gewährleistet
Bei der Stadt Bern sind die Löhne von weiblichen und männlichen Mitarbeitenden annähernd gleich. Unter gleichen Voraussetzungen verdienen die städtischen Mitarbeiterinnen im Jahr 2011 2,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
Nach 2006 und 2009 hat die Stadtverwaltung zum dritten Mal eine statistische Analyse der Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen durchgeführt: Die Durchschnittslöhne von Frauen und Männern haben sich weiter angenähert. Berücksichtigt man neben dem arithmetischen Vergleich auch noch die Unterschiede, die sich aus Alter, Ausbildungs-, Erwerbs- und Dienstjahren, aber auch aus der beruflichen Stellung und dem Anforderungsniveau ergeben, verdienen die städtischen Mitarbeiterinnen im Jahr 2011 2,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Bei der ersten Analyse im Jahr 2006 hatte dieser Unterschied noch 2,8 Prozent betragen, während er in der letzten Analyse im Jahr 2009 vorübergehend sogar auf 1,5 Prozent gefallen war.
Stadt steht im Vergleich gut da
Die leichte Verschlechterung ist zu gering, um schlüssig begründet werden zu können. Mit einer statistisch signifikanten Lohnungleichheit von 2,2 Prozent steht die Stadtverwaltung im nationalen Quervergleich aber weiterhin sehr gut da. Der Wert liegt klar unter der für öffentliche Beschaffungen des Bundes geltenden Toleranzschwelle von
5 Prozent. «Als zuständige Gemeinderätin bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Nach wie vor lebt die Stadtverwaltung Bern dem Gebot ‚gleicher Lohn für gleiche Arbeit’ nach. Die bisherige Entwicklung zeigt aber auch, dass die Anstrengungen zur Verwirklichung der Lohngleichheit nicht nachlassen dürfen“, so Barbara Hayoz, Direktorin für Finanzen, Personal und Informatik.
In diesem Sinne hat der Gemeinderat auch beschlossen, den Beitritt der Stadt zur Initiative «Lohngleichheitsdialog“ anzumelden. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Bundes und der Sozialpartner zur Realisierung der Lohngleichheit von Frau und Mann. Mit der Teilnahme am «Lohngleichheitsdialog» verpflichtet sich die Stadt Bern, ihr Lohnsystem auf allfällige Lohndiskriminierungen zu überprüfen und diese gegebenenfalls zu bekämpfen.
Hintergrundinformationen zur Lohngleichheitsanalyse 2011
Die Analyse 2011 wurde wiederum mit dem Lohngleichheitsinstrument Bund (logib) durchgeführt, das vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EGB) herausgegeben wird. Sie berücksichtigt – ähnlich wie bei Bund und Kanton – neu alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die ins ordentliche Lohnsystem integriert sind. Nicht einbezogen sind Lernende, Praktikumspersonen und Personen im Auftragsverhältnis. Total wurden die Löhne von 3032 Mitarbeitenden, darunter 1519 Frauen, analysiert.
Vergleicht man die Durchschnittslöhne, verdienen in der Stadtverwaltung Frauen 8,0 Prozent weniger als Männer. Beim erstmaligen Vergleich von 2006 hatte die Differenz noch 8,6 Prozent betragen, beim zweiten Mal 8,2 Prozent. Mittels Regressionsanalysen wurde nun untersucht, welcher Anteil dieser Lohndifferenz mit standardisierten Erklärungsgrössen begründet werden kann und welcher Anteil der Lohndifferenz dem Geschlecht zugeschrieben werden muss. Es zeigt sich, dass 72,5 Prozent der Lohndifferenz auf Unterschiede in den standardisierten Erklärungsgrössen zurückgeführt werden können; 2006 lag dieser Anteil lediglich bei 68 Prozent, 2009 bei 82 Prozent. Bei diesen Erklärungsgrössen handelt es sich einerseits um die persönlichen Qualifikationsmerkmale Alter, Ausbildungsjahre, potenzielle Erwerbsjahre und Dienstjahre sowie um die arbeitsplatzbezogenen Merkmale berufliche Stellung und Anforderungsniveau. Unter Berücksichtigung all dieser Erklärungsgrössen verdienen die Mitarbeiterinnen in der Stadtverwaltung 2,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.