Geschichte der Stadtverwaltung im Internet
Die Einwohnergemeinde der Stadt Bern entstand 1832. Seither haben sich ihre Aufgaben stark verändert. Das Stadtarchiv hat nun die wichtigsten Fakten zur Berner Verwaltungsgeschichte zusammengestellt; auf der Internetseite www.bern.ch finden Interessierte die umfassende historische Übersicht für die Zeit von 1832 bis ins Jahr 2000.
Die Verwaltungsgeschichte der Stadt Bern ist bisher nur punktuell Gegenstand einer wissenschaftlichen Gesamtdarstellung gewesen: Zahlreiche Studien befassen sich mit Einzelaspekten, andere berühren die Stadtverwaltung allenfalls am Rande. Die vorläufig umfassendste Untersuchung bietet die Dissertation von Bettina Tögel aus dem Jahr 2004 über die Zeit von 1832 bis in die 1920er Jahre. Dabei stützt sich die Autorin auf eine Zusammenstellung, die sie im Rahmen eines Projekts des Stadtarchivs erarbeitet hat. Dieser umfangreiche, strukturierte Katalog der städtischen Aufgaben und Kompetenzen soll nun der interessierten Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung gestellt werden. Mit den darin enthaltenen Fakten können viele Fragen zur Geschichte der Stadtverwaltung einfach beantwortet werden. Und es ist weiter zu hoffen, dass durch diese Vorleistung weitere Studien angeregt werden.
Stadtverwaltung im Fluss
Seit der Gründung der Einwohnergemeinde im Jahr 1832 ist der Aufgabenbereich der Stadt kontinuierlich ausgebaut worden. Die Verwaltung wurde den sich wandelnden Anforderungen angepasst und durch neue Leistungsangebote ergänzt: Je nach Bedarf werden bis heute Ämter gegründet, umbenannt, fusioniert, verschoben, aufgehoben oder ausgelagert. Daher wird eine regelmässige Aktualisierung des historischen Kompetenzkatalogs im Rahmen der verfügbaren Ressourcen angestrebt.
Hilfsmittel für Historikerinnen, Politiker und viele mehr
Sich in der Geschichte der Stadtverwaltung ohne geeignetes Hilfsmittel zurechtzufinden ist ausserordentlich schwierig. Deshalb war es ein Anliegen des Stadtarchivs, einen Überblick über die Entstehung, die Entwicklung und den Aufbau der städtischen Behörden und Direktionen in Form eines Katalogs zu erarbeiten. Dieser Katalog sollte nicht nur internen Zwecken dienen, sondern auch der Verwaltung selber, den Historikerinnen und Historikern, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Politikerinnen und Politikern, Verwaltungsstellen, Journalistinnen und Journalisten.
Nicht nur für die interessierte Öffentlichkeit, sondern auch für das Fachpublikum sind diese Informationen von grossem Interesse, da hier grundlegende Daten zur Verfügung gestellt werden, die nicht von jedem Benutzer und jeder Benutzerin wieder neu recherchiert werden müssen. Dies bedeutet einerseits eine enorme Arbeitserleichterung und schont anderseits die Originaldokumente.
Umfangreicher Quellenbestand
Zur Durchführung der Erhebung wurden die Gemeindeordnungen und deren Ausführungsbestimmungen respektive die Gemeindereglemente und die Besonderen Vorschriften, wie sie früher hiessen, systematisch ausgewertet – beginnend mit dem Organisations-Reglement vom 11. September 1834. In den Gemeindeordnungen und Ausführungsbestimmungen werden Aufbau und Funktion der Verwaltung und ihrer Dienststellen reglementiert.
Als zweite Hauptquelle wurden die Verwaltungsberichte, die seit 1852 jährlich erscheinen, systematisch bis ins Jahr 2000 gesichtet. Ferner dienten Reglemente und Verordnungen der jeweiligen Dienststellen, die Protokolle des Gemeinderats, des Stadtrats und einzelner Verwaltungsdirektionen sowie die Abstimmungsbotschaften als ergänzende Quellen. Nützlich waren darüber hinaus Amtsdruckschriften, zeitgenössische Zeitschriften sowie die spärlich vorhandene Literatur über einzelne Dienststellen.
Interessierte können sich unter der folgenden Internetadresse über die wichtigsten Fakten und Daten der Berner Verwaltungsgeschichte informieren:
https://www.bern.ch/verwaltungsgeschichte