Obere Altstadt Nord: Gemeinsames Engagement für eine sichere Ausgehmeile
Die IG Aarbergergasse, BERNcity sowie GastroStadtBern und Umgebung haben in enger Zusammenarbeit mit dem Regierungsstatthalteramt, der Kantonspolizei und den Stadtbehörden Massnahmen entworfen, um die Attraktivität der Ausgehmeile in der Oberen Altstadt Nord zu erhalten. Mit spezifischen Massnahmen werden die Rahmenbedingungen für ein attraktives Umfeld für Clubs und ihre Besuchenden geschaffen. Die Beratungen und Kontrollen der Orts- und Gewerbepolizei sowie Kantonspolizei werden gezielt verstärkt. Sofern sich die Umsetzung des Pilots bewährt, wird er auch in anderen Stadtteilen ein-geführt.
Die Situation rund um die Ausgehmeile in der Oberen Altstadt Nord, namentlich in der Aarberger-, Neuen-, Genfer- und Speichergasse, hat sich in den letzten Jahren verschärft. Insbesondere Vandalismus, Littering, Lärm und Gewalt haben zugenommen. Dies steht auch im Zusammenhang mit dem veränderten Ausgehverhalten der Bevölkerung. Nachdem im Februar 2011 erste Arbeiten an einem Ausgehkonzept sistiert wurden, haben die genannten Organisationen im gemeinsamen Dialog über Rahmenbedingungen einer attraktiven aber auch sicheren Partystadt diskutiert und in vier Sitzungen Massnahmen für ein geordnetes Nachtleben in den betroffenen Gassen erarbeitet. Erstes Resultat dieses Dialogs ist ein breit abgestütztes Security-Konzept. In einem nächsten Schritt werden gemeinsame Massnahmen im Bereich Littering sowie die Neu-Lancierung eines Safer-Clubbing-Vereins in Bern angegangen.
Security-Konzept setzt auf Freiwilligkeit
Das Security-Konzept richtet sich an Betriebe mit einer Überzeitbewilligung (Öffnungszeiten länger als 00.30 Uhr) und hat zum Ziel, dass sowohl den Clubbetreibenden wie auch dem Securitypersonal wichtige Sicherheitsregeln bekannt sind und auch umgesetzt werden. Ebenfalls soll gewährleiststet werden, dass die Anforderungen der Sicherheitsdienste an die Grundausbildung und die Personenbelegungszahl gemäss Gebäudeversicherung eingehalten werden. Die Verhaltensregeln der Security-Mitarbeitenden sind in der Security-Charta umschrieben. Jeder Betrieb mit Überzeitbewilligung hat Abendverantwortliche zu bezeichnen, die den Kontakt mit den Behörden über ein Ereignistelefon aufrecht erhalten. Dies erlaubt sowohl den Betrieben als auch den Behörden, jederzeit miteinander in Kontakt zu treten und Meldungen (Anfragen, Hilferufe etc.) rasch nachzugehen. Das Security-Konzept setzt in erster Linie auf Freiwilligkeit und wird mit dem Einverständnis des verantwortlichen Betriebs in die Überzeitbewilligung integriert. Die genannten Organisationen sind überzeugt, dass das nötige Commitment sämtlicher betroffener Betriebe für eine attraktive und sichere Ausgehmeile vorhanden ist. Im Einzelfall kann das Regierungsstatthalteramt nach Gastgewerbegesetz verfügen.
Sensibilisierung für Sauberkeit und korrekte Abfallentsorgung
Die Beteiligten haben beschlossen, in einem nächsten Schritt gemeinsame Massnahmen gegen Littering und Abfälle zu prüfen. Bereits jetzt wird den Gastgewerbebetrieben im Sinne einer Sofortmassnahme ein Merkblatt Littering und Abfälle verteilt. Dieses zeigt auf, welche Massnahmen von den Betrieben zur Verbesserung der Situation erwartet werden können: Verwendung von mobilen Aschenbechern im Aussenbereich, Verzicht auf Wildplakatierung, Massnahmen gegen die Mitnahme von Gläsern und Flaschen ab 00.30 Uhr aus dem Lokal, Verwendung von Pfand- und Mehrweggeschirr beim Verkauf über die Gasse etc. Das Merkblatt hat in erster Linie Sensibilisierungsfunktion. Die zuständigen Behörden werden die Umsetzung jedoch in den kommenden Monaten stichprobeweise überprüfen und wo nötig auf die Betroffenen zugehen.
Begleitung, Weiterentwicklung und Kontrolle der Massnahmen
Die Begleitung und Weiterentwicklung der Massnahmen erfolgt an vierteljährlich stattfindenden Round-Tables zwischen Clubbetreibenden und Behördenvertretenden. Der Vollzug bedingt schliesslich verstärkte Kontrollen durch die Orts- und Gewerbepolizei. Auch die Kantonspolizei wird ihre Präsenz im Perimeter zusätzlich erhöhen und weitere entsprechende Aktionen (u.a. im Drogenbereich) durchführen. Sollte sich das Vorgehen für den Perimeter Obere Altstadt Nord bewähren, wird der Pilot auf andere Stadtteile mit ähnlichen Problemen ausgeweitet.
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Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Merkblatt (PDF, 21.5 KB) | 07.12.2017 | 21.5 KB |