Pilotprojekt primano zeigt erste positive Resultate
Auf Einladung des Gesundheitsdienstes der Stadt Bern sowie der Jacobs Foundation haben sich heute rund 300 Fachleute zum Thema Frühförderung getroffen. Sie zogen eine positive Bilanz über die ersten drei Jahre des Pilotprojekts primano.
Kernstücke des Projekts primano sind drei Teilprojekte: das Hausbesuchsprogramm, das sich an Kleinkinder (18 bis 36 Monate) und deren Eltern richtet, die Fördermodule, die in Kita und Spielgruppen eingesetzt werden, sowie das Teilprojekt Vernetzung, das zum Ziel hat, in Rahmen sogenannter Quartierplattformen alle interessierten Gruppen zu vernetzen. Das Projekt primano wird in den vier Quartieren Kleefeld-Weidmatt, Bethlehem, Holligen-Brunnmatt und Wittigkofen durchgeführt.
Drei Jahre nach dem Start von Primano sind alle Massnahmen im Rahmen der Teilprojekte gestartet worden. Die Hausbesuche werden bereits im vierten Zyklus durchgeführt. Von den vier Fördermodulen in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Sprache und Sozialkompetenz sind drei bereits umgesetzt. Das Modul Sozialkompetenz läuft zur Zeit.
Erste Erfolge in der Umsetzung
Zur Halbzeit von primano können die Fachleute mit ersten Erfolgen aufwarten. Die Evaluation, die mit der Universität Bern durchgeführt worden ist, zeigt, dass die Besuche im Rahmen des Programms «Schritt:weise“ sowohl auf die Kinder wie auf die Eltern deutlich positive Effekte haben. Bei den Kindern sind Fortschritte in der Sprachentwicklung, in der Bewegung und im Umgang mit anderen Kindern feststellbar. Auch auf die Vorbereitung auf den Kindergarten haben die Hausbesuche eine positive Wirkung. Bei den Eltern sind die Fortschritte insbesondere in den Bereichen Spielen mit dem Kind, Erziehung des Kindes und der deutschen Sprache zu erkennen.
Die Fördermodule stiessen auf reges Interesse bei den Spielgruppen und Kindertagesstätten. Rund 80 Prozent der Institutionen in den vier Pilotquartieren führten die Module durch und sie zeigten insbesondere auch, dass Eltern von der Elternarbeit in den Modulen profitieren konnten.
Blick in die Zukunft
Nachdem alle Massnahmen des Projekts primano gut angelaufen sind, geht es nun in eine nächste Phase. An der Tagung «früh gefördert – gut gestartet“ diskutierten die Fachleute, wie das Projekt über die Pilotphase hinaus weitergeführt werden könnte.
Sozialdirektorin Edith Olibet zeigte auf, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, dass die Stadt eine wirksame Frühförderung in Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen verankern kann. So müsste die Frühförderung als gemeinsame Aufgabe von Stadt, Kanton und Bund anerkannt sein. Entsprechende finanzielle Mittel müssten vorhanden sein und die Aufgabe auf einem starken politischen Fundament stehen, also in den politischen Strategien und Agenden enthalten sein. Weiter müsste in allen Stadtteilen mit hohen Anteilen sozial Benachteiligter eine Frühförderungs-Koordinationsstelle vorhanden sein, die alle Informationen zentral sammelt und weitergibt. Nicht zuletzt müsste auch bei kleinen Gruppen fremdsprachiger Eltern eine Kooperation über Quartier- oder Gemeindegrenzen hinaus angedacht werden.
Weitere Informationen
Die Jacobs Foundation, die eine Reihe an Forschungs- und Praxisprojekten im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung fördert, unterstützt primano seit 2007. Weitere Informationen zu den Förderaktivitäten der Jacobs Foundation unter www.jacobsfoundation.org
Weitere Informationen zur Frühförderung in der Stadt Bern und zur Tagung finden sich unter www.primano.ch.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Factsheet Primano (PDF, 575.8 KB) | 07.12.2017 | 575.8 KB |
Praxisbeispiel (PDF, 34.9 KB) | 07.12.2017 | 34.9 KB |
Referat B. Ebersold (CEO Jacobs Foundation) (PDF, 105.3 KB) | 07.12.2017 | 105.3 KB |
Referat Gemeinderätin E.Olibet (PDF, 32.1 KB) | 07.12.2017 | 32.1 KB |
Referat H. Kalthoff (PDF, 15.6 KB) | 07.12.2017 | 15.6 KB |
Referat Regierungsrat P. Perrenoud (PDF, 86.3 KB) | 07.12.2017 | 86.3 KB |
Roundttable Paper Jacobs Foundation (PDF, 514.5 KB) | 07.12.2017 | 514.5 KB |