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26. Oktober 2010 | Gemeinderat, Direktionen

Mehr Sport und Bewegung im Alltag

Die Stadt Bern will Sport und Bewegung stärker fördern, nicht nur in Sportanlagen, sondern ganz generell im Alltag. Das ist eines der Ziele des Sport- und Bewegungskonzepts der Stadt Bern, das der Gemeinderat verabschiedet hat. Bereits im März hat er den Strategieteil des Konzepts veröffentlicht. Interessierte Kreise können nun zum Strategie- und zum neuen Massnahmenteil Stellung nehmen.

Bern soll die Sportstadt der Schweiz werden – so steht es in der «Strategie Bern 2020“ und in der Legislaturplanung des Gemeinderates 2009 - 2012. Im Einklang damit hat das Sport- und Bewegungskonzept zum Ziel, möglichst viele Menschen in Bern gesund zu bewegen. Und das nicht nur in Sportanlagen, sondern im Alltag ganz allgemein. Das Motto des Sport- und Bewegungskonzepts ist Programm «Bern – aus Freude an Sport und Bewegung“.

Sich bewegen beim Warten

Die Stadt Bern will in erster Linie dort die Menschen zu Bewegung motivieren, wo nicht schon Vereine, Schulen, Kindergärten oder Private etwas anbieten. Geprüft werden soll zum Beispiel, ob Plätze, Tram- und Bus-Haltestellen oder Parks – immer mit Rücksicht auf Verkehr, Natur und Charakter der Anlage – für Aktivitäten genutzt werden könnten. Attraktive Lauf- und Bike-Parcours, Frühsport vor der Arbeit oder abendlicher Street-Sport sind weitere Möglichkeiten zur Bewegungsförderung. Im Vergleich zu kostenintensiven Sportanlagen sind allgemeine Massnahmen, welche Sport und Bewegung stärken, relativ günstig. Der Gemeinderat will zudem weiterhin internationale Top-Sportevents nach Bern holen. Denn Spitzensportlerinnen und -sportler sind für viele Menschen Vorbilder und animieren die Bevölkerung zum Sporttreiben. Ebenso erachtet der Gemeinderat Veranstaltungen für die breite Bevölkerung wie den Grand Prix oder den Frauenlauf als wichtig für die Sportstadt Bern.

Sanierung von Sportanlagen: «Einfach und zweckmässig“

Wie die Bedarfsanalyse ergeben hat, verfügt die Stadt Bern heute über ein gutes Angebot an Eisflächen und Freibädern, aber einen Mangel an Hallenbädern und Rasenfeldern. Viele Anlagen sind zudem in die Jahre gekommen, und der Sanierungsbedarf ist enorm. Bei Sanierungs- und Neubauprojekten von Sportanlagen gelten deshalb die Grundsätze «so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ sowie «einfach und zweckmässig“. Das Sport- und Bewegungskonzept hält fest, dass die Stadt ihre Sportanlagen bedarfsgerecht und effizient bewirtschaftet.

Neues 50-Meter-Schwimmbecken

Um den Mangel an Hallenbädern in Bern zu beheben, plant der Gemeinderat den Neubau eines 50-Meter-Beckens. So ist es bereits in den Legislaturrichtlinien 2009 – 2012 festgehalten. Das geplante 50-Meter-Becken böte viel Wasserfläche für Schulen, Vereine, Private und auch für Wettkämpfe. Nach seiner Realisierung könnte die Stadt das stark sanierungsbedürftige Hallenbad Hirschengraben an der Maulbeerstrasse schliessen und hätte dennoch mehr Wasserfläche zur Verfügung als heute. Der Standort der neuen Schwimmhalle ist noch offen, ebenso die Finanzierung. Im Vordergrund steht eine partnerschaftliche (Mit-)Finanzierung von Privaten. Weiter plant der Gemeinderat, die Eisbahn Weyermannshaus zu sanieren und durch zwei Eishockeyfelder zu erweitern. Im Gegenzug könnte die KaWeDe geschlossen werden, weil in Bern laut Bedarfsanalyse mehr als genug Eisfläche vorhanden ist  und die KaWeDe immer weniger Besuchende anzieht. Auch im Sommer verzeichnet das Schwimmbad immer weniger Eintritte. Dies, weil das Freibad Marzili in unmittelbarer Nähe liegt. Der Gemeinderat erachtet eine Schliessung der KaWeDe als sportpolitisch verantwortbar und als finanzpolitisch angezeigt.

Kritik erwünscht

Das Sport- und Bewegungskonzept geht jetzt in die Vernehmlassung. Parteien, Sportvereine, Bund, Kanton Bern, Veranstalterinnen und Veranstalter sowie weitere interessierte Kreise können zum Strategie- und Massnahmenteil des Konzepts Stellung nehmen. Im Anschluss bereinigt die Direktion für Bildung, Soziales und Sport das Konzept und unterbreitet es erneut dem Gemeinderat, der es dann dem Stadtrat zur Kenntnis bringt.

 

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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