Fähre Zehendermätteli muss nicht verschoben werden
Weil sich viel Kies angesammelt hatte und die Fahrrinne dadurch zu wenig tief war, war ursprünglich geplant, die Fähre Zehendermätteli 50 Meter flussabwärts zu verschieben. Doch das ist nun nicht mehr nötig: Bei detaillierten Überprüfungen stellte sich heraus, dass dank einer schonenden, regelmässigen Kiesverlagerung der heutige Standort der Fähre beibehalten werden kann. Am Donnerstag, 16. und Freitag, 17. September 2010 ist es soweit, dann wird in der Aare bei der Fähre Zehendermätteli erstmals Kies verschoben.
Die Fähre Zehendermätteli zwischen Bremgarten und Bern ist beliebt. In den letzten Jahren konnte der Färbetrieb aufgrund von Kiesansammlungen nur noch mit Mühe gewährleistet werden. Die Fahrrinne war insbesondere bei Niedrigwasser zu wenig tief, und veränderte Strömungsverhältnisse führten zu Schwierigkeiten bei der Überfahrt. Um den Fährbetrieb sicherzustellen, wird am Donnerstag, 16. und Freitag, 17. September 2010 Kies mit einem Bagger 10 bis 30 Meter flussabwärts verschoben.
Künftig alle ein bis zwei Jahre
Die Kiesverschiebungen werden künftig voraussichtlich alle ein bis zwei Jahre vorgenommen. Es wird jeweils so viel Kies verschoben, dass die Fähre wieder problemlos von Ufer zu Ufer verkehren kann. Die Eingriffe erfolgen im Zeitraum September / Oktober, wenn einerseits der tiefe Wasserstand die Arbeiten begünstigt und andererseits die Laichzeit der Fische noch nicht begonnen hat. Die Kosten von rund 15’000 Franken pro Eingriff tragen die Gemeinden Bern und Bremgarten zu je 50 Prozent.
Kiesverschiebung als schonende Lösung
Die Gemeinden Bremgarten und Bern haben seit 2009 gemeinsam nach einer Lösung für den Fährbetrieb gesucht. Im Rahmen des Projekts «Uferschutz Felsenau“ war zunächst vorgesehen, die Fähre um 50 Meter flussabwärts zu verschieben. Im Rahmen der Detailplanung zeigte sich aber, dass auch mit dieser Lösung der Färbetrieb nicht langfristig garantiert werden könnte, da sich die Kiesbank vom heutigen Fährstandort hätte flussabwärts verschieben können.
Zudem stellte sich heraus, dass die Verschiebung der Fähre mit den dafür notwendigen Bauten einen ökologisch grösseren Eingriff bedeutet hätte als zunächst angenommen. Gemeinsam mit dem Fischereiinspektorat des Kantons Bern wurde nun eine einfachere, schonendere und kostengünstigere Lösung mit regelmässigen Kiesverschiebungen gefunden.
Uferschutz Felsenau
Die erste Kiesverschiebung bei der Fähre wird im Rahmen des Projekts «Uferschutz Felsenau» realisiert. Das Kernstück des Projekts ist die Ufermauer, welche das Felsen-auquartier nun vor Überflutungen schützt. In den umliegenden Gebieten Zehendermätteli, Reitstall/Rossweide und ARA Bern wurden Dammschüttungen und lokale Objektschutzmassnahmen zum Schutz vor Hochwasser erstellt. Gleichzeitig wurden verschiedene Infrastrukturvorhaben umgesetzt, dazu gehört auch die Erhaltung des Fährbetriebs Zehendermätteli. Die Realisierungsarbeiten werden in diesem Herbst abgeschlossen. Weitere Informationen: www.bern.ch/hochwasserschutz