Wohnungsbau: Mehr Familien, höhere Steuererträge
Neubausiedlungen und Neubauwohnungen ziehen viele Familien an und generieren überdurchschnittliche Steuererträge: Zu diesem Schluss kommen zwei Untersuchungen, welche die Präsidialdirektion zur städtischen Wohnbaupolitik erarbeitet hat. Anhand des Neubauquartiers Weissenstein-Neumatt wird aufgezeigt, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren neuen Wohnungen wohlfühlen und die Wohnüberbauung ein Beispiel für eine gelungene Stadtentwicklung ist.
Der Gemeinderat möchte laut Strategie Bern 2020 bis ins Jahr 2020 Wohnraum für 140’000 Menschen schaffen. Priorität hat der Bau von grossen Wohnungen und zeitgemässen Familienwohnungen. Das Ziel dabei ist, für möglichst viele Familien in Bern attraktiv zu bleiben und zudem den Zuzug von Familien zu fördern. Ferner erhofft sich die Stadtregierung von der Wohnbauförderung, die Steuerkraft der Stadt zu erhöhen. Die nun präsentierten Evaluationen bestätigen, dass die vom Gemeinderat verfolgte Wohnbaupolitik erfolgreich ist und sich das Engagement der letzten Jahre gelohnt hat.
Viele Kinder, zufriedene Bewohner
Die eine Studie bezieht sich auf das Quartier Weissenstein-Neumatt, das grenzüberschreitend beplant und realisiert wurde. Auf dem Stadtberner Teil des neuen Quartiers wurden, verglichen mit dem Wohnungsbestand der gesamten Stadt Bern, überdurchschnittlich viele grosse Wohnungen gebaut: Während der Anteil von Wohnungen mit vier Zimmern oder mehr gesamtstädtisch 28 Prozent beträgt, beläuft er sich im Berner Quartierteil auf 62 Prozent. Die Wohnungen werden von vielen Familien mit Kindern bewohnt. Der Anteil an Kindern im Vorschulalter ist im Berner Quartierteil mit fast 13 Prozent mehr als doppelt so hoch wie in der ganzen Stadt Bern.
Interessante Ergebnisse brachte auch eine Befragung der Bevölkerung des neuen Quartiers: Die Bewohnerinnen und Bewohner sind mit ihrer Wohnsituation und der Wohnumgebung sehr zufrieden. Bemängelt wurden einzig die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten im Quartier.
55 Prozent der Befragten wohnten bereits vor ihrem Umzug in Bern. Zudem hat mehr als die Hälfte aller in den Stadtberner Quartierteil Zugezogenen nur in der Stadt Bern nach einer Wohnung gesucht. Die Nähe zum Stadtzentrum, die gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr und das Wohnumfeld gehörten zu den ausschlaggebenden Gründen für ihren Entscheid zugunsten des Neubauquartiers.
Neubauwohnungen generieren höhere Steuererträge
Die zweite Analyse untersucht die Steuereinnahmen in Neubauwohnungen. Sie basiert auf das Datenmaterial des Jahres 2007 und wurde in dieser Form erstmals in Bern durchgeführt. Das Fazit der Evaluation ist, dass die Steuerpflichtigen in Neubauwohnungen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung über ein durchschnittlich höheres steuerbares Einkommen verfügen. So befinden sich etwa 50 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in Neubauwohnungen mit ihrem steuerbaren Einkommen im oberen Drittel der Einkommensverteilung und entrichten über 3300 Franken Gemeinde-Einkommenssteuer. Zum Vergleich: Gesamtstädtisch liegt dieser Wert bei knapp 2000 Franken.
Gleiches gilt auch in Bezug auf das steuerbare Vermögen. Dieses ist in den Neubausiedlungen und Neubauwohnungen deutlich höher als im Gesamtwohnungsbestand.
Kurs halten in der Wohnbaupolitik
Die beiden Untersuchungen bestätigen für den Gemeinderat, dass Bern als Wohnstadt attraktiv ist und Investitionen in den Wohnungsbau zukunftsweisend sind. Er will der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit bei der Wohnbauförderung weiterhin grosse Beachtung schenken und ist überzeugt davon, dass Neubauwohnungen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Wohnungsmarkt zu entlasten sowie Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen und für die unterschiedlichsten Bedürfnisse bereitzustellen.
Derzeit stehen zahlreiche Areale zur Realisierung neuer Wohnungen bereit, so zum Beispiel in Brunnmatt-Ost, an der Bitziusstrasse, im Schönbergpark oder in Weyermannshaus-Ost. Mit Wohnbauplanungen wie in Holligen, am Warmbächliweg oder im Mittelfeld will der Gemeinderat sicherstellen, dass sich Bern auch mittelfristig baulich weiterentwickeln kann – so wie es gelungen ist, in Brünnen ein neues Stadtquartier zu realisieren.
Brünnen: Schule prioritär realisieren
Der Gemeinderat ist erfreut über die bauliche Entwicklung im Westen der Stadt. An seiner letzten Sitzung hat er bekräftigt, dass die neuen Kinder- und Bildungseinrichtungen Brünnen prioritär zu realisieren sind und die Schule wenn immer möglich auf das Schuljahr 2013/14 den Betrieb aufnehmen soll.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Bericht Steuereinnahmen (PDF, 1.8 MB) | 07.12.2017 | 1.8 MB |
Bericht Weissenstein (PDF, 2.1 MB) | 07.12.2017 | 2.1 MB |
Medienmitteilung Leerwohnungen (PDF, 20.9 KB) | 07.12.2017 | 20.9 KB |
Medienmitteilung Mietpreiserhebung (PDF, 17.1 KB) | 07.12.2017 | 17.1 KB |
Präsentation Berichte (PDF, 1.5 MB) | 07.12.2017 | 1.5 MB |
Referate A. Tschäppät/R. Buchmüller (PDF, 36.4 KB) | 07.12.2017 | 36.4 KB |