Massnahmenpaket Sozialhilfe: 80 Prozent der Massnahmen abgeschlossen
Von den 132 Massnahmen und Empfehlungen für den Sozialdienst der Stadt Bern sind 80 Prozent abgeschlossen. Der Sozialdienst hat dank der Vielzahl von umgesetzten Massnahmen an Professionalität gewonnen und verfügt heute über wirksamere Kontrollmechanismen. Wegen dem hohen Reformtempo und den zusätzlichen Arbeiten liegt aber die Belastung der Mitarbeitenden im kritischen Bereich.
Von den insgesamt 132 Massnahmen und Empfehlungen, welche der Gemeinderat, das Finanzinspektorat und die stadträtliche Kommission für Soziales, Bildung und Kultur für den städtischen Sozialdienst formuliert haben, waren Ende März deren 105 abgeschlossen. Das entspricht einer Quote von 80 Prozent. Seit dem letzten Herbst sind damit weitere 25 Massnahmen abgeschlossen worden.
Bessere Datenbeschaffung und Kontrolle
Wesentliche Fortschritte hat der Sozialdienst in den letzten Monaten vor allem bei der Datenbeschaffung erreicht. Seit Beginn des Jahres 2010 arbeitet er mit einem umfassend erneuerten Antragsformular. Zudem holt der Sozialdienst mit spezifischen Vollmachten bei anderen Amtsstellen und bei Privaten zusätzliche Informationen ein - beispielsweise bei der AHV: Dort wird bei der Gesuchsprüfung und jährlich wiederkehrend flächendeckend eine Kontrolle durchgeführt, welche dem Sozialdienst wichtige Einkommensdaten liefert. Insgesamt führt der Sozialdienst mehr als 28'000 Kontrollabfragen pro Jahr durch, um Einkommens- und Vermögensdaten sowie weitere wichtige Informationen zu überprüfen. Das führt zu einem bedeutenden personellen Mehraufwand.
Komplexeres Verfahren
Das neue Anmelde- und Kontrollverfahren hat aber auch seine Kehrseite: Weil das neue Gesuchsformular für viele Hilfesuchende zu komplex ist, hat der Sozialdienst im Januar 2010 eine Schreibstube eingerichtet. Langzeitarbeitslose unterstützen hier Personen, welche sich beim Sozialdienst neu anmelden wollen, beim Ausfüllen der Formulare.
27 Massnahmen sind noch in Arbeit
Noch nicht abgeschlossen waren Ende März 2010 insgesamt 27 Massnahmen und Empfehlungen. Diese betreffen in erster Linie konzeptionelle und organisatorische Fragen. In den nächsten Monaten wird beispielsweise abgeklärt, wie der Personaleinsatz weiter optimiert werden kann. Im Vordergrund steht dabei eine neue Aufgabenverteilung zwischen Sozialarbeitenden und Administrativpersonal. Verschiedene Aufgabenbereiche werden neu an die Administration delegiert. Möglich wird dies dank zusätzlichen Administrativstellen, die der Kanton bewilligt hat.
Arbeitsbelastung hoch
Bezüglich der Arbeitsbelastung und der hohen Fluktuationsrate im Sozialdienst konnte die Situation stabilisiert werden. Während die Fluktuationsrate Mitte 2009 bei rund 30 Prozent lag, konnte sie über das ganze Jahr 2009 hinweg auf rund 20 Prozent reduziert werden. Das heutige sehr hohe Reformtempo kann aber ohne negative Folgen für die Mitarbeitenden nicht mehr über längere Zeit aufrechterhalten werden. Notwendig ist deshalb eine Phase der Konsolidierung der erreichten Verbesserungen.
Auf der Zielgeraden
Der Sozialdienst der Stadt Bern hat in den letzten Monaten in administrativer Hinsicht grosse Fortschritte gemacht. Dies betrifft einerseits die Qualität der Dossierführung und anderseits den Ausbau der systematischen Kontrollen. In diesen Bereichen sind die Reformbestrebungen zum grossen Teil abgeschlossen. Der Sozialdienst hat dank der Vielzahl von umgesetzten Massnahmen an Professionalität gewonnen und verfügt nun über wirksamere Kontrollmechanismen. Weil die grosse Mehrzahl der 132 Massnahmen und Empfehlungen bereits abgeschlossen ist, kann heute eine positive Zwischenbilanz gezogen werden. Der Gemeinderat geht davon aus, dass die letzten Massnahmen im ersten Halbjahr 2011 abgeschlossen sein werden.
Weitere Informationen zum Thema Sozialhilfe finden Sie hier: www.bern.ch/stadtverwaltung/bss/infobss/infosozialhilfe.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Referat E. Olibet (PDF, 25.6 KB) | 07.12.2017 | 25.6 KB |
Referat F. Wolffers (PDF, 19.8 KB) | 07.12.2017 | 19.8 KB |
Übersicht Kontrollen (PDF, 30.3 KB) | 07.12.2017 | 30.3 KB |
Übersicht Massnahmen (PDF, 219.9 KB) | 07.12.2017 | 219.9 KB |