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18. März 2010 | Gemeinderat, Direktionen

Bern als Wohnstadt weiter fördern

Die Wohnbauförderung hat für den Gemeinderat nach wie vor hohe Priorität. In seinem Bericht „Wohnstadt Bern 2012“ zeigt er auf, in welchen Bereichen er Handlungsmöglichkeiten sieht. So will er diverse Wohnbauplanungen prioritär behandeln, städtische Areale rasch überbauen und Sanierungen fördern. Das Ziel ist, die Einwohnerzahl bis Ende 2012 auf 135'00 zu erhöhen.

Der gemeinderätliche Bericht „Wohnstadt 2012“ enthält eine Auslegeordnung zur städtischen Wohnbauförderung seit 2002. Darin wird aufgezeigt, dass die bisherige Wohnbaupolitik positive Resultate erbracht hat: Die Abwanderung aus der Stadt Bern konnte gestoppt werden, und weil in den letzten Jahren die Zahl der Einwohner und Einwohnerinnen sogar anstieg, leben heute wieder mehr als 130'000 Menschen in der Stadt Bern.

Planerische Grundlagen schaffen

Der Bericht  „Wohnstadt 2012“ skizziert die Handlungsmöglichkeiten des Gemeinderates in der Wohnbauförderung für die kommenden Jahre. Grundlage des Berichts „Wohnstadt Bern 2012“ bilden die Strategie Bern 2020 sowie die Legislaturrichtlinien 2009 – 2012. Diese sehen eine langfristige Förderung der Wohnstadt Bern vor, mit dem Ziel, dass Bern bis ins Jahr 2020 rund 140 000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt. Ein Schwerpunkt ist das Bereitstellen der planerischen Voraussetzungen für die Schaffung von Wohnraum. So sollen die Areale Warmbächliweg/KVA, Holligen/Mutachstrasse, Platanenweg und Stöckacker Süd bis Ende 2012 zur Volksabstimmung gebracht werden. Zudem sollen weitere Gebiete auf ihr Wohnbaupotential hin überprüft werden, so zum Beispiel das Areal an der Reichenbachstrasse 118 oder das Mittelfeld.

Wohnbaupotenzial weiter ausschöpfen

Auf verschiedenen städtischen und privaten Arealen besteht noch Potential für die Realisierung von Wohnraum. Städtische Areale an der Bitziusstrasse, in Brünnen, am Centralweg, im Schönbergpark und auf den Arealen der Feuerwehrkaserne Viktoria und des Tramdepots Burgernziel sollen rasch einer Überbauung zugeführt werden. Zusammen mit Investoren, Eigentümern und Planern werden auch bei privaten Arealen Wohnbauprojekte angeregt und unterstützt. Ein grösseres Wohnbaupotenzial ortet der Gemeinderat hier auf  den Arealen Brunnmatt-Ost, Hintere Schosshalde, Saali, Weyermannshaus-Ost oder Weltpoststrasse.  

Ausserdem soll untersucht werden, ob weiterer preisgünstiger Wohnraum für ältere oder behinderte Menschen benötigt wird und ob in der Bildungsstadt Bern genügend Wohnraum für Auszubildende zur Verfügung steht.

Wohnbausanierungen fördern

Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Sanierung des bestehenden Wohnraums. Drei Viertel der rund 74'400 Wohnungen in Bern wurden vor 1960 gebaut. Daher will sich der Gemeinderat dafür einsetzen, dass städtische Wohnungen sowie Wohnungen von Gesellschaften und Genossenschaften mit städtischer Beteiligung energetisch saniert werden. Darüber hinaus möchte die Stadtregierung auch Verdichtungsmöglichkeiten vertieft prüfen.

Ersatz für WErG nötig

In zwei Kapiteln beschäftigt sich der Bericht mit der Nutzung des bestehenden Wohnraums. Im vergangenen Jahr hat der Grosse Rat gegen den Willen der Stadt Bern das kantonale Gesetz über die Erhaltung von Wohnraum (WErG) abgeschafft. Damit könnten schätzungsweise 1200 Wohnungen – vor allem in der Altstadt, aber auch in anderen Quartieren – bewilligungsfrei zu Büros umgenutzt werden. Der Gemeinderat prüft deshalb die Möglichkeit,  entsprechende kommunale Vorschriften zu erlassen.
Wo Wohnungen bereits als Büros  genutzt werden, erschwert die Besitzstandsgarantie die Rückführung  in Wohnraum. Detaillierte Abklärungen werden zeigen, ob es rechtliche Möglichkeiten gibt, die Rückführung in Wohnraum zu erleichtern.

Ein weiteres Thema sind schliesslich die Grundlagenarbeiten für die Wohnbaupolitik und die soziale und bauliche Stadtentwicklungspolitik. Mit einem sozialräumlichen Monitoring werden Veränderungen in den Stadtteilen und Quartieren erfasst. Damit kann unter anderem überprüft werden, welche Auswirkungen die Wohnbauförderung auf die Bevölkerungsstruktur hat.

Massnahmen konkretisieren

Der Bericht „Wohnstadt Bern 2012“ geht nun an die Direktionen. Ihr Auftrag ist es, bis im Sommer die einzelnen Massnahmen detailliert zu prüfen und Vorschläge zu deren Umsetzung zu erarbeiten.

 

Präsidialdirektion der Stadt Bern

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