Knappe Mehrheit gegen autofreien Bahnhofplatz
Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben die Initiative „für einen autofreien Bahnhofplatz“ mit einem Nein-Stimmenanteil von 51 Prozent abgelehnt. Der Gemeinderat bedauert das Votum gegen die Vorlage. Die Stimmbeteiligung lag bei 45,6 Prozent.
Der Bahnhofplatz wird auch in Zukunft für den motorisierten Individualverkehr befahrbar sein. Die Stimmberechtigten der Stadt Bern haben die Initiative «für einen autofreien Bahnhofplatz“ mit 18 538 Nein- (51 Prozent) gegen 17 812 Ja-Stimmen (49 Prozent) abgelehnt. Nach Ansicht des Gemeinderates wäre die Reduktion des Verkehrs auf der Achse Bubenbergplatz-Bahnhofplatz-Bollwerk vor dem Hintergrund verschiedener Stadtentwicklungsprojekte von Vorteil gewesen.
Bekenntnis zum Quartierschutz
Das Nein zur Initiative ist für den Gemeinderat ein Bekenntnis dazu, dass die Quartiere möglichst vor Mehrverkehr zu schützen sind. Aus dem Abstimmungsresultat lässt sich laut Stadtregierung zudem schliessen, dass ein grosser Teil der Bernerinnen und Berner mit der neuen Verkehrsführung auf dem Bahnhofplatz zufrieden ist.
Das Abstimmungsresultat zeigt nach Ansicht des Gemeinderates zudem, dass es richtig gewesen sei, die Initiative den Stimmberechtigten vorzulegen, obwohl dies die Gemeindeordnung nicht zwingend vorsah. Damit sei eine unnötige Planung verhindert worden.
Verschiedene Vorhaben mit Auswirkungen auf den Verkehr
Ungeachtet der Ablehnung der Initiative stehen verschiedene Vorhaben an, die künftig voraussichtlich Auswirkungen auf den Verkehr auf der Achse Bollwerk – Bahnhofplatz – Bubenbergplatz haben werden. Es sind dies allen voran der weitere Ausbau des Bahnhofs Bern («Zukunft Bahnhof Bern“) unter Federführung des Kantons, der Um- und Ausbau Schanzenpost/Postbahnhof, allfällige Veränderungen des Bubenbergzentrums in Kombination mit dem neuen Bahnhofzugang West, die Erneuerung der SBB-Liegenschaften am Bollwerk sowie eine allfällige teilweise Umnutzung des Burgerspitals.
Der Verkehr rund um den Bahnhof Bern wird also auch in Zukunft immer wieder optimiert werden müssen. Eine vollständige Befreiung vom Durchgangsverkehr steht allerdings nach der Ablehnung der Initiative nicht mehr zur Diskussion.