Vernehmlassung des Gemeinderats zur kantonalen Bildungsstrategie 2009 - Grundsätzlich positiv mit Einzelkorrekturen
Der Gemeinderat beurteilt in seiner Stellungnahme den Entwurf des Regierungsrats zur kantonalen Bildungsstrategie 2009 positiv. In einzelnen Punkten, wie bei der Basisstufe oder der Schulsozialarbeit, verlangt er Korrekturen.
Der Gemeinderat begrüsst die Zielsetzung des Regierungsrats, sich für ein leistungsfähiges Bildungssystem einzusetzen. Der vorliegende Entwurf der kantonalen Bildungsstrategie 2009 gibt einen guten Überblick, welche Schwerpunkte der Kanton mit welchen finanziellen Konsequenzen setzen will.
Der Gemeinderat befürwortet insgesamt die aufgeführten Massnahmen und Projekte. Er begrüsst die Stärkung der Gemeindeautonomie; er erachtet es aber als wichtig, dass der Kanton dafür sorgt, dass das Ziel der Chancengleichheit in der Bildung im Kanton Bern gewährleistet bleibt und die Mobilität für die Bevölkerung nicht erschwert wird.
Der Gemeinderat befürwortet mit Überzeugung die Ausdehnung der obligatorischen Schulzeit auf 11 Jahre, womit der Kindergarten oder die Basisstufe offiziell Teil der Volksschule wird. Er bevorzugt klar die Einführung der Basisstufe, allerdings nicht nur auf der vorgeschlagenen freiwilligen Basis. Sie bildet ein wichtiges Element der integrativen Schule und muss deshalb verbindlich vorgeschrieben werden. Zudem fordert der Gemeinderat eine Regelung der Schulsozialarbeit im Volksschulgesetz. Er erwartet diesbezüglich ein klares Engagement des Kantons, auch im finanziellen Bereich.
Ein weiteres Anliegen des Gemeinderates ist, dass die Möglichkeit geschaffen wird, in der Stadt Bern eine gymnasiale Bildung auf Französisch absolvieren zu können. Diese Ausbildungslücke wirkt sich nach Ansicht der Stadtregierung negativ auf Bern als Bundesstadt und als Brücke zur Westschweiz aus und ist dringlich zu schliessen. Mit Blick auf die internationale Community in der Stadt und in der Region Bern fordert der Gemeinderat ausserdem, dass auch in englischer Sprache entsprechende Bildungsangebote realisiert werden.
Im Weiteren erwartet die Stadt Bern vom Kanton klarere Vorgaben für die Weiterbildung der Lehrpersonen. Diese sind ein wichtiger Bestandteil der Anstellungsbedingungen, dafür braucht es eine einheitliche Regelung. Besonders störend ist die Tendenz, dass Gemeinden unkoordiniert die Weiterbildung ihrer Lehrpersonen in unterschiedlichem Ausmass mitfinanzieren und damit (Lohn-)Ungleichheiten schaffen.
Schliesslich wünscht die Stadt Bern auch für die Tagesschulbetreuenden einheitliche Anstellungsbedingungen analog derjenigen der Lehrerinnen und Lehrer.