Der Integrationspreis 2008 geht an das Interkulturelle Müttertreffen Bern West
Der Integrationspreis der Stadt Bern wird an das Interkulturelle Müttertreffen Bern West verliehen. Der Preis würdigt die alltagsnahe und partizipative Integrationsarbeit des Projektes. Zum ersten Mal wird neben dem Hauptpreis auch ein Förderpreis für ein neues Projekt mit besonderem Entwicklungspo-tenzial vergeben; dieser geht an das Projekt „Bunte Gärten Bern“. Die Preise werden von der Warlomont-Anger-Stiftung unterstützt und dieses Jahr zum fünften Mal verliehen. Die Preissumme für den Hauptpreis beträgt 4'000 Franken, das Preisgeld für den Förderpreis 1'000 Franken.
Das Interkulturelle Müttertreffen Bern West findet seit rund zehn Jahren monatlich in den Räumlichkeiten der reformierten Kirchgemeinde Bern-Bethlehem statt. Die Treffen werden von den Projektverantwortlichen gemeinsam mit Migrantinnen aus dem Quartier vorbereitet. Sie bieten Müttern unterschiedlichster Herkunft die Gelegenheit, sich über Themen aus ihrer Lebenswelt zu informieren und auszutauschen. Dank einem Kinderhütedienst und der Anwesenheit von interkulturellen Übersetzerinnen erreicht das Angebot auch Frauen, die sonst einen erschwerten Zugang zu Begegnungs-, Informations- und Bildungsangeboten haben. Die Jury unter der Leitung von Gemeinderätin Edith Olibet würdigt insbesondere den partizipativen Charakter des Projektes, der zu dessen guter Verankerung im Quartier beiträgt. Einen besonderen Verdienst des Projektes sieht die Jury auch in der Tatsache, dass die Projektverantwortlichen die Müttertreffen dazu nutzen, spezifische Bedürfnisse von Migrantinnen in Bern West aufzunehmen und daraus gemeinsam mit ihnen bereits diverse Folgeprojekte entwickelt haben.
Erstmals Förderpreis verliehen
Die siebenköpfige Jury hat sich entschieden, dieses Jahr zusätzlich einen Förderpreis zu vergeben. Sie drückt damit ihre Wertschätzung für neue und kreative Projekte im Integrationsbereich aus. Der Förderpreis soll weitere Personen ermutigen, Projekte zu planen und umzusetzen – seien diese auch noch so klein. Im Rahmen des mit dem Förderpreis ausgezeichneten Projektes «Bunte Gärten Bern“ bewirtschaften Frauen, die physisch und / oder psychisch unter den Folgen migrationsbedingter Entwurzelung leiden, gemeinsam ein Stück Garten. Lobend erwähnt die Jury unter anderem, dass die Teilnehmerinnen durch die gemeinsame Gartenarbeit Wurzeln schlagen können – sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinn. Die regelmässige Tätigkeit in der interkulturellen Gruppe gibt ihnen zudem die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, Deutsch zu praktizieren und so langsam Halt im neuen Alltag zu finden.
Der Integrationspreis der Stadt Bern wird seit 2004 jährlich durch die Direktion für Bildung, Soziales und Sport verliehen. Ziel der Preisvergabe ist es, die Arbeit von Personen oder Organisationen, die sich in der Stadt Bern um die Integration der Migrationsbevölkerung besonders verdient machen, öffentlich anzuerkennen.
Downloads
Titel | Bearbeitet | Grösse |
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Fakten zum Integrationspreis 2008 (PDF, 657.5 KB) | 20.06.2008 | 657.5 KB |
Referat Edith Olibet (PDF, 29.5 KB) | 20.06.2008 | 29.5 KB |