S-Bahnstation Wankdorf: Der neue Vorplatz ist fertig
Nicht nur der Neue Bahnhofplatz im Stadtzentrum wird Ende dieser Woche eingeweiht, auch der neue Vorplatz (Max-Daetwyler-Platz) der S-Bahnstation Wankdorf wird eröffnet. Damit gehen die beiden wichtigsten Knoten des öffentlichen Verkehrs in der Stadt Bern leistungsfähiger und benutzerfreundlicher wieder in Betrieb. Ab Montag, 2. Juni 2008 fahren die Busse der Linie 20 und 28 wieder bis zur Haltestelle „Wankdorf Bahnhof“.
In sechs Jahren intensiver Planungs- und Realisierungsarbeiten ist im Entwicklungsschwerpunkt ESP Wankdorf ein wichtiger Knoten des öffentlichen Verkehrs entstanden: Die S-Bahnstation Bern Wankdorf mit den Anschlüssen der Bernmobil-Linien 20 (Wyler) und 28 (Tangentialbus nach Eigerplatz) sowie der RBS-Buslinie 36 (Breitenrain–Zollikofen). Die erste Erschliessungsetappe war bereits auf den Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 mit der Inbetriebnahme der neuen S-Bahn-Haltestelle Bern Wankdorf abgeschlossen worden. Seit Herbst 2007 sind indessen im Bereich des neuen Businesszentrums am Max-Daetwyler-Platz umfangreiche Tief- und Strassenbauarbeiten für die zweite Erschliessungsetappe ausgeführt worden. Koordiniert mit dem Neubau der beiden Schulzentren «Medi“ und «Feusi“ ist im ESP Wankdorf ein gänzlich neuer urbaner Raum entstanden. Bis zum Beginn der Fussball-Europameisterschaften werden diese Arbeiten abgeschlossen.
Die Vorgeschichte
Die ersten Arbeiten für die Erschliessung der S-Bahnstation wurden bereits im Jahr 2003 aufgenommen. Der Abbruch der «blauen Halle“ und des so genannten «Haus Frei (DigiPrint)“ an der Wankdorffeldstrasse machte den Raum frei, um massgebliche Teile der vom Volk beschlossenen Überbauungsordnung umzusetzen. Diese war in der Volksabstimmung vom 9. Februar 2003 zusammen mit einem Kredit von 18,7 Millionen Franken für den Bau und die Erschliessung der S-Bahnstation Bern Wankdorf gutgeheissen worden. Bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 wurde seitens der SBB die Haltestelle mit Gleisanlagen, Perrons, Passerellen etc. gebaut. Die Stadt Bern ihrerseits realisierte die erste Erschliessungsetappe mit dem Vorplatz Nord und einem Teilbereich des Vorplatzes Süd samt Zufahrtstrassen.
Investitionen lösen 2. Erschliessungsetappe aus
Bereits im Jahr 2005 meldeten sich Investoren mit dem Projekt für ein Businesszentrum zwischen der Wankdorffeldstrasse und der S-Bahn-Haltestelle. Infolgedessen wurde Anfang 2007 auch das so genannte MPA-Gebäude (das der Nutzung gemäss Überbauungsordnung im Wege stand) abgebrochen.
Aus dem Wettbewerb für ein Bildungs- und Businesszentrum ging das Projekt «Domino ESP Wankdorf“ siegreich hervor. In der Folge nahm die Stadt Bern gemäss Überbauungsordnung die Projektierung für den Bau des Max-Daetwyler-Platzes auf. Das Projekt und der zugehörige Kredit von 2,7 Millionen Franken (gebundene Ausgabe) wurden im Dezember 2006 vom Gemeinderat bewilligt. Zwischenzeitlich hatte auch der Grosse Rat des Kantons Bern den Kredit für den «Wankdorfplatz mit Tramverlängerung Linie 9“ gesprochen. Damit waren die Voraussetzungen gegeben, den Max-Daetwyler-Platz fertig auszubauen und – damit koordiniert – bereits die für die Tramverlängerung notwendigen Gleise der Tramwendeschlaufe einzubauen.
Am 4. Juni 2008 werden die Bauarbeiten weitestgehend abgeschlossen sein, so dass die Anlagen für die Euro 2008 zur Verfügung stehen werden. Bereits ab 2. Juni werden die Busse der Linien 20 und 28 wieder bis zur S-Bahn-Haltestelle Bern Wankdorf fahren.
Über 500 Veloparkplätze
Nebst der Verknüpfung der verschiedenen Angebote des öffentlichen Verkehrs ist am neuen Knotenpunkt auch für die Bedürfnisse des Veloverkehrs gesorgt: Nach den Vorgaben der Überbauungsordnung sind die darin festgelegten 300 Veloabstellplätze mit 200 Plätzen auf der Südseite und deren 112 auf der Nordseite bereits realisiert; gut zwei Drittel davon sind überdeckt. Die Bauherrschaft der Überbauung Domino ESP Wankdorf kommt ihren diesbezüglichen Auflagen ebenfalls nach und erstellt ihrerseits zirka 220 Veloabstellplätze. Falls sich ein entsprechender Bedarf herausstellen sollte, können noch weitere 200 Plätze eingerichtet werden.