50'000 Kubikmeter Kies ausbaggern
Im Schwellenmätteli muss Anfang nächsten Jahres wieder Kies ausgebaggert werden. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat einen entsprechenden Kredit. Er beschloss ausserdem, ein Prognosemodell zur Geschiebebewirtschaftung erarbeiten zu lassen.
Jahr für Jahr transportiert die Aare erhebliche Mengen Geschiebe (Kies und Sand) nach Bern. Das Geschiebe stammt hauptsächlich aus den Flüssen Zulg und Rotache sowie aus der Aaresohle (die sich deshalb zwischen Thun und Bern jährlich um circa ein bis zwei Zentimeter absenkt). Ein Grossteil des Geschiebes bleibt im Schwellenmätteli liegen, weil die Geschiebe-Transportkapazität der Aare unterhalb des Schwellenmättelis deutlich kleiner ist als oberhalb.
Was sich bereits aufgrund der jährlichen Sohlenlagenvermessungen abgezeichnet hatte, ist durch die hohe Wasserführung der Aare im Sommer 2007 mit den entsprechenden Geschiebeablagerungen bestätigt worden: Im kommenden Winter muss beim Schwellenmätteli wieder Kies entnommen werden. Die Resultate aus den Beobachtungen der Wassermengen zeigen, dass eine Kiesmenge von circa 50 000 Kubikmeter ausgebaggert werden muss.
Der Kies kann nur bei Niedrigwasser ausgebaggert werden. Die Arbeiten sollen folglich zwischen Januar und März 2008 ausgeführt werden. Der Gemeinderat beantragt dem Stadtrat, dafür einen Kredit von 680'000 Franken zu bewilligen.
Keine neue Transportroute
Der Kies wird mit Lastwagen jeweils über den Dalmaziquai Richtung Dalmazibrücke und via Helvetiaplatz zum Bestimmungsort abtransportiert. Diese Route verursacht eine punktuell hohe Verkehrs- und Lärmbelastung im Bereich des Restaurants Schwellenmätteli, was in der Vergangenheit zu Konflikten mit den Betreibern des Restaurants führte. Es wurden deshalb mehrere Alternativkonzepte für den Kiestransport erarbeitet und geprüft. Keine der – zum Teil überaus kostspieligen – Alternativen vermochte indessen zu überzeugen, weshalb der Gemeinderat beschloss, die Kiesentnahme gemäss bisherigem Verfahren auszuführen.
Verbesserte Geschiebebewirtschaftung
Der Gemeinderat hat ausserdem einen Kredit von 270'000 Franken bewilligt, damit ein Prognosemodell zur Geschiebebewirtschaftung erarbeitet werden kann. Dieses Kontroll- und Überwachungsinstrument wird es künftig erlauben, Eingriffe in die Aaresohle gezielt zu planen und zu realisieren. Zum Beispiel wird es künftig möglich sein, bereits im Sommer zu entscheiden, ob bzw. wie viel Kies der Aare im folgenden Winter entnommen werden muss.