Neuer Wegweiser für die Fuss- und Veloverkehrspolitik
Der Gemeinderat der Stadt Bern schickt den neuen Richtplan Veloverkehr 2007 in die öffentliche Mitwirkung und präsentiert das Umsetzungsprogramm 2007 bis 2010 zur Förderung des Fuss- und Veloverkehrs.
Wer Velo fährt oder zu Fuss geht, bleibt länger gesund, braucht weniger Platz, schont das Portemonnaie und verursacht weder Lärm noch Abgase. Deshalb ist die Förderung des Langsamverkehrs für den Gemeinderat der Stadt Bern eine Frage der politischen Vernunft – und angesichts des vom motorisierten Verkehr mitverursachten Klimawandels ein Gebot der Zeit. Das Agglomerationsprogramm Verkehr und Siedlung der Region Bern (2005) weist für den Fussverkehr bis 2010 ein Wachstumspotenzial von 20% und für den Veloverkehr von rund 50% aus, und zwar bezogen auf die Anzahl Wege.
Öffentliche Mitwirkung zum Richtplan Veloverkehr 2007
Der Gemeinderat der Stadt Bern hat einen neuen Richtplan zum Veloverkehr ausgearbeitet und schickt diesen nun vom 18. April bis 13. Juni in die öffentliche Mitwirkung. Danach wird er bereinigt, so dass er voraussichtlich Ende 2007 dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt und anschliessend dem Kanton zur Genehmigung unterbreitet werden kann.
Der Richtplan Veloverkehr 2007 zeigt auf, welche Ziele beim Veloverkehr generell erreicht werden sollen, welches Routennetz angestrebt wird und welche Grundsätze bei Planung und Realisierung sowie bei Betrieb und Unterhalt von Verkehrsanlagen im Interesse des Veloverkehrs zu beachten sind. Der Richtplan ist damit ein wichtiges Planungs- und Koordinationsinstrument für die Behörden und sozusagen ein «Velowegweiser in die Zukunft“. Er ersetzt den Entwurf aus dem Jahr 2000, der in vielen Teilen überholt ist, und wurde zudem mit dem zwischenzeitlich fertig gestellten kantonalen Velo-Richtplan koordiniert.
Während der öffentlichen Mitwirkung kann der Richtplan zu den Bürozeiten (Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 8 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr) bei der BauStelle (Bundesgasse 38) und der Verkehrsplanung (Zieglerstrasse 62) sowie im Internet unter www.bern.ch/online/mitwirkungen eingesehen werden. Schriftliche Mitwirkungseingaben können bei der Verkehrsplanung eingereicht werden.
Umsetzungsprogramm 2007 bis 2010 zur Förderung des Fuss- und Veloverkehrs
Nebst dem Richtplanentwurf liegt auch die vorgeschriebene jährliche Übersicht über die realisierten und geplanten Vorhaben im Fuss- und Veloverkehr vor, welche der Gemeinderat bereits zuhanden des Stadtrats verabschiedet hat. Nachdem letztes Jahr Verbesserungen für Fussgängerinnen und Fussgänger sowie für Velofahrende im Bollwerk, in der Muristrasse, in der Schützenmattstrasse und in der oberen Altstadt realisiert wurden, stehen dieses Jahr folgende Projekte an: Bau der ersten Etappe des Fuss- und Veloweges in Oberbottigen, Bau der Velostation Milchgässli, Verbesserung der Veloroutensignalisation, Erstellung eines neuen Trottoirs in der Engehaldenstrasse, Einführung von Velogegenverkehr in diversen Einbahnen, Bau einer Fussgängerinsel und Markierung von Radstreifen in der Laubeggstrasse, Verbesserung der Veloparkierung in der ganzen Stadt und Verbreiterung des Fuss- und Velowegs entlang dem Dählhölzliwald zwischen Thunplatz und Kalcheggweg.
Reglement über die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs (RFFV)
Grundlage für die Förderung des Langsamverkehrs in der Stadt Bern bildet das Reglement über die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs (RFFV), welches seit 2001 in Kraft ist. Dieses bezweckt einerseits die Umlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Fuss- und Veloverkehr in Abstimmung mit dem öffentlichen Verkehr. Andererseits sollen sichere und direkte Fuss- und Veloverbindungen geschaffen, die Sicherheit im Langsamverkehr erhöht sowie das Angebot von attraktiven öffentlichen Veloabstellplätzen erweitert werden.