Essensabgaben an Drogenabhängige: Neue Standorte
Die Essensabgaben an Drogenabhängige verursachen in Zusammenhang mit dem Bahnhofumbau untragbare Zustände. Der Gemeinderat bietet den Organisatoren der Gassenküchen als Alternative den Hof neben der Anlaufstelle an der Hodlerstrasse sowie provisorisch eine Baracke am Bollwerk an. Beide Standorte sind zentral gelegen, aber öffentlich nicht exponiert. Auch im umgebauten Bahnhof duldet der Gemeinderat keine Essensabgaben an Dro-genabhängige mehr.
Die Essensabgaben der SchülerInnen-Koordination und der Elternvereinigung von Drogenabhängigen am Sonntag- sowie am Montagabend beim Abgang Burgerspital verursachen grosse Probleme. In der Regel sind fünfzig und mehr Drogenabhängige anwesend, die neben dem Essen auch öffentlich fixen und dealen. Der Abgang und der Lift sind während der Essensabgaben für das Publikum nicht benutzbar. Im Zuge der Bauarbeiten auf dem Bahnhofplatz hat sich die Situation zusätzlich verschärft. Die beiden Organisationen sind zur Heiliggeistkirche und zum Vorplatz bei der UBS ausgewichen, wo die Platzverhältnisse noch beengter sind und wo es bereits zu Friktionen mit Passantinnen und Passanten gekommen ist.
Gemeinderat will Praxisänderung
Der Gemeinderat will den Umbau des Bahnhofplatzes zum Anlass nehmen, die bisherige Praxis zu ändern. Daher bietet er den beiden Organisationen folgende Alternativstandorte an:
- Hof neben der Kontakt- und Anlaufstelle an der Hodlerstrasse: Hier soll neu die Essensabgabe der SchülerInnen-Koordination am Sonntagabend stattfinden. Die Anlaufstelle ist um diese Zeit jeweils geschlossen.
- Baracke des Aufenthaltsraums für Alkoholabhängige am Bollwerk: Sie soll der Elternvereinigung ab 20 Uhr als Gassenküche am Montagabend dienen. Die Räumlichkeit ist ab Ende Mai verfügbar und stellt ein Provisorium während des Bahnhofplatzumbaus dar.
Beide Standorte sind gut geeignet für die Gassenküchen: Sie sind zentral gelegen, leicht zugänglich und den Drogenabhängigen bekannt. Zudem können die Essensabgaben im «geschützten“ Rahmen stattfinden. Zu gegebener Zeit wird der Gemeinderat eine Zwischenbilanz zu den Erfahrungen mit dem Standort an der Hodlerstrasse ziehen sowie einen definitiven Ersatzstandort für die Essensabgabe der Elternvereinigung vorschlagen.
Gassenküchen nur noch an bewilligten Standorten
Der Gemeinderat will die Gassenküchen im öffentlichen Raum künftig nur noch an den dafür bewilligten Standorten tolerieren. Ansonsten werden die Essensabgaben insbesondere im Umfeld des neuen Bahnhofs nicht mehr geduldet und mit geeigneten Mitteln - gegebenenfalls auch mit Hilfe der Polizei - verhindert.