BernerErklärung: Die Stadt Bern bleibt dran
Nach verschiedenen erfolgreichen Projekten wie StattGewalt-Rundgang, Seitenblick oder Unterschriftskarten-Wand auf dem Waisenhausplatz folgen nun in der Stadt Bern zwei weitere Aktivitäten im Rahmen der Berner Erklärung, die Sicherheit, Rücksichtnahme und Respekt im öffentlichen Raum fördern sollen: Werbung in Sportstadien und verdecktes Theater im öffentlichen Raum. Besonders gefragt sind hier Aufmerksamkeit und Zivilcourage in heiklen Situationen.
Hinsehen statt wegschauen!
Eine junge Frau wird belästigt, ein Senior wird von einer Velofahrerin auf dem Trottoir umgefahren, zwei Damen äussern sich abschätzig über eine anwesende Migrantin, eine Gruppe Jugendlicher schlägt auf einen Einzelnen los, zwei Vermummte sprayen eine Scheibe voll, jemand liegt bewusstlos am Boden. Und das alles im öffentlichen Raum. Auf dem Trottoir, vor dem Einkaufs-Center, im Tram, im Lift. In Anwesenheit vieler zufälliger Passantinnen und Passanten.
Zwischen dem 18. und 30. September 2006 wird in der Stadt Bern von drei Theater-Gruppen «verdecktes Theater» gespielt. Die Szenen beinhalten Konflikte, die unbeteiligten Passanten auffallen müssen. Diese werden sich die Frage stellen, ob sie sich einmischen, ob sie die Polizei rufen, beobachten oder andere Leute darauf ansprechen wollen. Viele aber werden nur kurz hin- und dann wegschauen, vorbei gehen, als würde hier nichts besonderes geschehen, als wäre niemand in Not. Andere werden sich ein Herz fassen und etwas unternehmen. Allen aber wird von unauffälligen Begleitpersonen ein kleines Geschenk überreicht. Eine Karte nämlich, mit «Tipps, damit Sie nicht wegschauen müssen!».
Das Projekt heisst «HandlungsRaum - oder: lueg häre!». Es wird im Rahmen der Aktionen rund um die BernerErklärung durchgeführt. Die Szenen werden während zwei Wochen wiederholt gespielt, damit möglichst viele Bernerinnen und Berner auf die Themen Gewalt, Rassismus und Vandalismus im öffentlichen Raum aufmerksam werden. Sie werden ermuntert, in Zukunft hin- und nicht wegzuschauen, aktiv zu werden und soziale Verantwortung zu übernehmen.
Für das Projekt verantwortlich ist das Jugendamt der Stadt Bern, unterstützt von der Stadtpolizei Bern und BERNMOBIL. Fachlich wird die Aktion durch das NCBI (National Coalition Building Institute Schweiz) begleitet.
Stadion-Werbung
In Zusammenarbeit mit dem BSC Young-Boys und dem SC Bern wird in nächster Zeit im Stade de Suisse Wankdorf und in der Bern-Arena mittels Video-Clip mit Sportler-Statements Werbung für die Anliegen der BernerErklärung ausgestrahlt. So wird sich das Stadion-TV am Match YB-GC vom 18. September speziell mit den Themen Rassismus und Respekt im und um das Stadion befassen. Die StadeTV Module «Downtown» und «Fanbox» werden dementsprechend thematisiert und Gemeinderätin Edith Olibet (Direktion für Bildung, Soziales und Sport) wird als Ehrengast auf dem «Heissen Stuhl» Platz nehmen.
Die BernerErklärung
Die BernerErklärung ist ein gemeinsames Projekt der im Verein Region Bern VRB zusammengeschlossenen Regionsgemeinden, das sich mit verschiedenen Aktionen und Kampagnen gegen Gewalt, Rassismus, Vandalismus und Diskriminierung im öffentlichen Raum richtet. Die Erklärung fordert zu Respekt, Toleranz und Rücksichtnahme auf.