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12. August 2005 | Gemeinderat, Direktionen

Ein Baukasten für den Dialog: "Hallo Nachbarin! Hallo Nachbar!" - Die Stadt Bern macht Regeln des Zusammenlebens mit Piktogrammen verständlich

Die Stadt Bern hat Piktogramme entwickelt, um Alltagsregeln im Wohn-, Sport- und Freizeitbereich unabhängig von Sprache oder Herkunft verständlich zu ma-chen. Sie leistet damit einen Beitrag zur tatsächlichen Integration der Wohnbevöl-kerung und zu einer offenen Kultur des Dialogs.

Friedliches Zusammenleben im Alltag stützt sich auf Regeln. Diese sind von Land zu Land und von Region zu Region verschieden. Wer Alltagsregeln nicht einhält, weil er sie nicht kennt, hat Mühe, in seinem Umfeld akzeptiert zu sein. Das gilt für Schweizerinnen und Schweizer wie für Ausländerinnen und Ausländer. Oft sind solche Regeln in komplizierten, nicht für alle verständlichen Regelwerken wie Hausordnungen, Familiengartenordnungen, Abfallordnungen oder anderen Reglementen aufgeschrieben. In der Fülle von Regeln ist es da oft schwierig auszumachen, was wo gilt – besonders für Menschen, die sich in einer neuen Umgebung zurecht finden müssen.

Kommt es zu Konflikten unter Personen, die nicht dieselbe Sprache sprechen, werden solche Konflikte gern als «interkulturell“ abgestempelt. Dies ist nicht so im Strassenverkehr, weil dort die wichtigsten Regeln durch eine Zeichensprache jederzeit für alle verständlich sind.

Die Koordinationsstelle für Integration der Stadt Bern hat daher zusammen mit vier Dienststellen der Stadtverwaltung, dem Sportamt, der Abfallentsorgung, der Liegenschaftsverwaltung und der Stadtgärtnerei, die wichtigsten Regeln in diesen Bereichen in eine Bildersprache umgesetzt, welche unabhängig von Sprache oder Herkunft für alle verständlich ist. Die Piktogramme sind als Baukasten konzipiert. Sie bieten Orientierung und damit eine sichere Basis, um im Alltag das Gespräch zu fördern.

Dank der Unterstützung durch den Integrationskredit des Bundes (BFM/EKA) können die Piktogramme über die Website www.hallo.bern.ch frei genutzt und nach den Bedürfnissen vor Ort zusammengestellt werden. Zur Einführung ist ein Informationsfaltblatt in zehn Sprachen erhältlich bei der Koordinationsstelle für Integration der Stadt Bern, Effingerstr. 21, Postfach 8125, 3001 Bern oder bei den vier beteiligten Dienststellen.

Mit dem Pilotprojekt «Hallo Nachbarin! Hallo Nachbar!“ leistet die Stadt Bern einen innovativen Beitrag zur Orientierung und Dialogkultur im Alltag sowie zur tatsächlichen Integration der ausländischen Wohnbevölkerung.

Direktion für Bildung, Soziales und Sport

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