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14. April 2005 | Gemeinderat, Direktionen

"Tag gegen Lärm" vom Mittwoch, 20. April 2005 - Informationsstand auf dem Bahnhofplatz

Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung muss mit übermässigem Lärm leben. Die häufigste Lärmquelle ist der Strassenverkehr. In der Stadt Bern werden die Grenzwerte an 55 Kilometern des Strassennetzes überschritten.

Lärm schränkt die Lebensqualität massiv ein und ist oft ein Grund für einen Wohnungswechsel oder Wegzugsabsichten. Die Folgen sind Stadtflucht und soziale Entmischung entlang ganzer Strassenzüge. Damit Bern eine attraktive Stadt mit einer gesunden Durchmischung von Wohnen und Arbeiten bleibt, ist aktives Handeln für den Lärmschutz gefragt. Der Gemeinderat verfolgt aus diesem Grunde eine angebotsorientierte Verkehrspolitik. Es wird Raum für Langsamverkehr geschaffen und mit einer konsequenten Parkplatzbewirtschaftung sowie grosszügigen Tempo 30-Zonen wird der Fremdverkehr aus den Wohnquartieren ferngehalten. Mit der Einrichtung von Begegnungszonen besteht gar die Möglichkeit zur Rückeroberung des Strassenraumes, so dass in den Quartierstrassen ein echtes Nebeneinander gelebt werden kann.

Auf den verkehrsorientierten Achsen des Basisnetzes sind die Möglichkeiten zu solchen Massnahmen nicht vorhanden. Bei den Verkehrsmengen auf diesen Achsen sind Schutzbauten wie Schallschutzfenster oder Lärmschutzwände (z.B. Ostring) ein Lösungsansatz zur Reduktion des Lärms.

Von den knapp 15 km mit Schallschutzfenstern zu sanierenden Strassenabschnitten des Basisnetzes sind zurzeit etwa ¼ ausgeführt. Die revidierte Lärmschutzverordnung setzt der Stadt für die Umsetzung der weiteren Streckenabschnitte eine Frist bis zum Jahr 2018. Diese direkten Folgen der weiter wachsenden Mobilität lösen Kosten von 50 Mio. Franken aus, welche zu 2/3 aus der Stadtkasse beglichen werden müssen.

Die aktuellen Verkehrszählungen [1] auf dem städtischen Strassennetz zeigen, dass der Motorfahrzeugverkehr gesamthaft stagniert oder sogar abnimmt, dies im Gegensatz zu den Tendenzen in der übrigen Schweiz oder der Agglomeration. Aufgrund der Verkehrsentwicklungen auf den Strassen rund um Bern sowie im Bereich der Autobahnanschlüsse kann geschlossen werden, dass die verbleibenden Verkehrsströme weitgehend über das Autobahnnetz um die Stadt herum gelenkt werden können.

Auch eine vergleichende Studie des Bundesamtes für Raumentwicklung [2] zeigt, dass der Motorisierungsgrad der Agglomeration Bern mit 428 PW/E deutlich tiefer liegt als der Durchschnitt der 9 grössten Agglomerationen (487 PW/E). Entsprechend ist auch der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (Modalsplit MIV) an den Pendlerwegen mit 39.2% ralitiv tief (der Durchschnitt der 9 grössten Agglomerationen liegt bei 48.6%) was als gut, zu bewerten ist.

Das Amt für Umweltschutz und Lebensmittelkontrolle (AfUL) setzt sich ein für weniger Lärm und für eine angenehmere akustische Umwelt. Am 20. April informiert das AfUL am Bahnhofplatz mit einem Informationsstand. Gemeinsam mit der Kantonspolizei Bern (Abteilung Verkehr + Umwelt, Fachstelle Lärmbekämpfung) informieren beide Ämter über ihre Tätigkeiten und die Möglichkeiten zur Reduktion der Lärmbelastungen.

Zum Aktionstag informieren auch der Cercl’Bruit, die Vereinigung der kantonalen Lärmschutzfachleute, auf dem Internet unter www.laerm.ch.

Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie

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