Fonds für die Boden und Wohnbaupolitik der Stadt Bern - Legislaturperiode 2001-2004: Aussergewöhnlich erfolgreiche Bilanz
Erstmals eine Strategie für die grösste Gebäudegruppe (Wohnliegenschaften) erstellt, die auf umfangreichem Zahlenmaterial und Kennzahlen basiert, ebenfalls zum ersten Mal eine mittelfristige Investitions- und Finanzplanung erarbeitet und zudem die finanzielle Sanierung des Fonds eingeleitet – der Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern kann auf eine aussergewöhnlich erfolgreiche Legislaturperiode 2001-2004 zurückblicken.
Die aus Mitgliedern des Gemeinderats sowie Vertretungen der politischen Parteien und der Stadtverwaltung zusammengesetzte Betriebskommission des Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern darf in ihrer Bilanz zur Legislaturperiode 2001-2004 feststellen, dass bei der Bewirtschaftung des Fondsvermögens in den letzten vier Jahren der Durchbruch geschafft werden konnte. Nach der in den Jahren 1999 und 2000 unter grossem Zeitdruck erfolgten Bereinigung von Altlasten konnten die Betriebskommission und die städtische Liegenschaftsverwaltung in der abgelaufenen Legislaturperiode die Strategien und Instrumente für eine zeitgemässe Vermögensverwaltung im Immobilienbereich erarbeiten und in ersten Schritten auch bereits umsetzen. Der Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik bewirtschaftet Wohngebäude, Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerbeliegenschaften, landwirtschaftliche Grundstücke, Baurechte sowie Baulandparzellen des Finanzvermögens der Stadt Bern mit einem Buchwert von rund 478 Mio. Franken (Stand 31.12.2004).
Erstmals in der bald zwanzigjährigen Geschichte des Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik liegt eine mittelfristige Investitions- und Finanzplanung vor, die ab 2005 als Grundlage für die Jahresbudgets dient und laufend angepasst wird. Für die nächsten vier Jahre sind Investitionen von gesamthaft über 27 Mio. Franken pro Jahr vorgesehen.
Erfüllt werden konnte die in den Legislatur-Richtlinien des Gemeinderats formulierte Vorgabe einer Sanierung der Fondsfinanzen mit dem Ziel einer ausgeglichenen Rechnung im Jahr 2004. Zu den seit 2001 positiven Rechnungsabschlüssen beigetragen haben nicht nur die im Rahmen der Teilstrategie Wohnen veranlassten Sofortmassnahmen (Liegenschaftsverkäufe). Vielmehr hat der Fonds in den letzten vier Jahren auch mit Erfolg das Projekt «Einführung von kostendeckenden Mietzinsen» umgesetzt und dadurch – sowie durch die Vornahme von wertvermehrenden Gebäudesanierungen – den Ertrag trotz tiefen Hypothekarzinsen deutlich steigern können.
Grundlage für die bei den Wohnliegenschaften veranlassten oder vorgesehenen Massnahmen ist die Teilstrategie Wohnen, mit der die Betriebskommission des Fonds die Bearbeitungsziele (Investition, Sanierung, Devestition) für die einzelnen Gebäude festgelegt hat. Die dazu notwendigen Instrumente (wie z.B. eine liegenschaftsbezogene Abrechnung) wurden in den letzten zwei Jahren geschaffen. Zudem hat der Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik als Sofortmassnahme in den letzten zwei Jahren insgesamt 56 Liegenschaften im Baurecht abgegeben oder verkauft, wodurch ein Verkaufserlös von 49,3 Mio. Franken und ein Buchgewinn von 12,4 Mio. Franken resultierte; mit den Verkäufen konnten Renovationskosten von 22 Mio. Franken eingespart werden.
Im Wohnbaubereich hat der Fonds seit 2001 rund 13.4 Mio. Franken in die Modernisierung von Küchen und Bädern im Westen der Stadt Bern investiert; zudem wurden Kredite von total rund 14 Mio. Franken für die Sanierung von Wohngebäuden in der Altstadt genehmigt. Mit dem Verkauf und der Abgabe im Baurecht von Baulandparzellen hat der städtische Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik Projekte von Investoren und Investorinnen gefördert, die in nächster Zukunft zur Erstellung von rund 340 Wohnungen und 40 Einfamilienhäusern beitragen werden.
Strategische Entscheidungen hat die Betriebskommission in den letzten Jahren auch immer wieder im Bereich der landwirtschaftlichen Grundstücke und der Restaurantbetriebe gefällt. Dabei konnten gemäss Landwirtschaftskonzept einige Betriebe in der nähern Umgebung der Stadt Bern an ihre bisherigen Bewirtschafter verkauft werden. Bei den Restaurants wurden in Betrieben, die sich in öffentlichen Anlagen der Naherholungsgebiete befinden, mit Mieterwechseln auch neue publikumsfreundliche Konzepte realisiert (Dählhölzli, Rosengarten und «Schweller» mit dem vielbeachteten Neubau). Schliesslich hat die Betriebskommission zuhanden der Volksabstimmung dem Projekt für die Sanierung und Erweiterung der Christoffelunterführung im Bahnhof Bern zugestimmt; dieses Bauvorhaben wird für den Fonds Kosten von 25,5 Mio Franken auslösen, ihm aber auch einen deutlich höheren Mietertrag als heute bringen.