Mehr Sprachförderung im frühen Kindesalter und im Kindergarten
Die Konferenz der Schuldirektorinnen und Schuldirektoren von Schweizer Städten (Schuldirektorenkonferenz) hat zu Handen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) ein Positionspapier mit Forderungskata-log zur gezielten Förderung des Kindergartens und der Sprachkompetenz im frü-hen Kindesalter verabschiedet.
Viele Probleme in den Volksschulen sind auf mangelnde Sprach- und Verständigungskompetenz zurückzuführen. Am meisten betroffen sind Kinder aus bildungsfernen Verhältnissen und aus der Migrationsbevölkerung. Sie haben erwiesenermassen schlechtere schulische Chancen. Die nachteiligen Folgen wirken sich während der ganzen Schulzeit aus und spitzen sich am Übergang von der obligatorischen in die nachobligatorische Ausbildungsphase zum Teil dramatisch negativ zu. Nach Meinung der Schuldirektorenkonferenz wird die Förderung im frühen Kindesalter heute vernachlässigt, und die bei allen jungen Menschen im Alter von 1-6 Jahren vorhandenen Ressourcen werden nicht ausgeschöpft, weil entsprechende öffentliche Angebote fehlen oder unzureichend sind. Hier will die Schuldirektorenkonferenz ansetzen.
Im Wissen darum, dass Sprache eine grundlegende Fähigkeit des Menschen, Schlüssel zu Selbstverständnis, Kommunikation und Integration sowie Voraussetzung für die aktive Teilnahme an Lern- und Gestaltungsprozessen ist, hat die Schuldirektorenkonferenz der EDK einen konkreten Forderungskatalog zugestellt und angesichts der ernsten Lage in vielen Städten um rasche Prüfung und Umsetzung gebeten. Namentlich soll der Kindergarten seiner Bedeutung entsprechend gestärkt und sollen seine Rechtsgrundlagen vereinheitlicht werden. Durch altersgerechte Bildungs- und Integrationsangebote soll die Sprachkompetenz bereits im Vorkindergartenalter gefördert werden. Die frühe Förderung von Kindern ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft, von welcher die öffentliche Hand später um ein Mehrfaches profitieren wird.