Gäbelbachdelta: Baubeginn des Sanierungsprojekts
Sicherung als Naturraum und Erholungsgebiet
Das Gäbelbachdelta als Naturraum und Erholungsgebiet hat eine herausragende Bedeutung für die Stadt Bern. Seltene Tierarten wie der Biber und der Eisvogel können hier in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Um die ökologischen Werte im Gebiet zu sichern und weiter zu entwickeln, sind Sanierungs- und Pflegemassnahmen nötig.
Das Delta ist zunehmend am Verlanden. Ökologisch wertvolle Bereiche – wie zum Beispiel vegetationsfreie Schlickflächen für Watvögel und Amphibienstandorte – sind über die Jahre verloren gegangen. Wertvolle Vegetationsflächen werden zusehends von exotischen Problempflanzen bedrängt (Neophyten).
Mit diesem Sanierungsprojekt will die Stadtgärtnerei das Gebiet nachhaltig als Naturraum und Erholungsgebiet sichern.
Das Projekt
Ökologie, Naturschutz
Im Mündungsbereich wird das Terrain unterschiedlich tief abgesenkt. Es entstehen Schlickbänke für Watvögel knapp unterhalb des Wasserspiegels. Amphibien erhalten dadurch in den Tümpeln und Wechselfeuchtzonen neu attraktive Lebensräume.
Entlang des Uferwegs werden Trockenbiotope für Reptilien geschaffen.
Gezielte, punktuelle Rodungen im Auenwald bringen Licht, bewirken eine Verjüngung des Bestandes und sichern somit den Bestand des Auenbruchwaldes nachhaltig.
Erholung
Der Spazierweg wird entlang des Deltas geführt. Mit dem Einbau von Aushubmaterial wird der Weg abschnittsweise angehoben, so dass er attraktive Einblicke für Naturbeobachtungen bietet. Die Besucherströme werden gezielt gelenkt, um die Störungen für die Natur zu minimieren. Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Hochwasserschutz
Die Dynamik des Gäbelbachs wird erhöht und der Hochwasserschutz auf ein 100‑jähriges Ereignis ausgerichtet. Im oberen Bachabschnitt wird das Sohlengefälle erhöht. Mit einem neuen Durchstich beim Auslauf des Gäbelbachs in den Wohlensee wird der Rückstau vermindert. Geschiebe- und Sedimentauflandungen können verringert werden.
Termine
Der Start der Bauarbeiten erfolgt am 21. Februar 2005.
1. Etappe Februar bis April 2005
Terrainabsenkung im Mündungsbereich mit Zwischenlagerung des Materials zwecks Austrocknung
2. Etappe Winter 2005/2006
- Einbau des Aushubmaterials
- Anhebung des Uferweges
- Erhöhung des Sohlengefälles
- Versetzung der Zäune entlang des Weges
- Aufstellen von Sitzbänken
- Anlegen von Bepflanzungen (Wildhecken)
Beteiligte
Bauherrschaft: Stadtgärtnerei Bern
Planung: Ingenieur- und Planungsgemeinschaft Weber + Brönnimann AG Bern; Scheuter und Partner GmbH Belp; Roland Luder Thun
Projektbegleitung Ökologie, Natur- und Hochwasserschutzschutz
- Naturschutzinspektorat des Kantons Bern
- Fischereiinspektorat des Kantons Bern
- Tiefbauamt des Kantons Bern
- Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz (Karch)
Kosten
Bewilligter Baukredit Fr. 345'000.00
Subvention des BUWAL Fr. 75'000.00
Kosten für die Stadt Bern Fr. 270'000.00