Ein neues Kleid für die Unterführung Bahnhof Bümpliz Nord
In Zusammenarbeit mit der Berner Hochschule der Künste wurde die ein bunter, Sicherheit vermittelnder Ort geschaffen, wo früher ein Angstraum war. Die neu gestaltete Bahnhofsunterführung soll nicht nur als Verbindung zwischen den Quartieren und der Bahn dienen, sie soll auch zum Ort des Verweilens, des Kontaktes und der Kommunikation werden.
Kampf gegen Schmierereien
Bereits in den 80er Jahren wurden die Wände der Unterführung von einer Primarschulklasse bemalt. Mehrere Male waren seither vom Tiefbauamt der Stadt Bern (TAB) Schmierereien entfernt worden. Dabei wurde stets versucht, die Wandmalereien zu erhalten. Mittlerweile waren sie aber so verunstaltet und verunreinigt, dass eine Sanierung nicht mehr möglich war. Eine Neubemalung drängte sich auf. Der Zustand der Unterführung wirkte beklemmend, beängstigend und unfreundlich. Sie war ein Weg, den man lieber gemieden oder so schnell wie möglich wieder verlassen hat.
Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste
Auf Anregungen der Bevölkerung und der Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem hat die Abteilung Betrieb und Unterhalt des TAB die Initiative ergriffen. Sie wandte sich an die im Quartier situierte Hochschule der Künste (HBK), einem Departement der Berner Fachhochschule. In Zusammenarbeit mit einer Gruppe Studierender, der BLS und unter Beihilfe der Quartiervereine wurden Lösungen zur Neugestaltung der Unterführung Bümpliz-Nord erarbeitet. Dabei wurde an die bisherigen Wandmalereien unter Berücksichtigung anderer Ausdrucksformen und Ausdrucksmittel angeknüpft. Das Vorgehen kann als Beispiel für zukünftige ähnliche Projekte in der Stadt, bei den SBB und BLS sowie der Bevölkerung dienen.
Ein Treffpunkt im Zentrum
In rund sechsmonatiger Projektarbeit entwickelten die Studierenden der HBK ein Konzept für eine flächendeckend angelegte Wandbemalung zum Thema «Unterwegs», die vom 10. bis 30. Oktober realisiert wurde. Für die ca. hundert Meter lange Unterführung wurde eine thematisch zusammenhängende Gestaltung erarbeitet. Mehrere Figuren bewegen sich mit Transportmitteln aller Art (Bahn, Brücke, Raumschiff, etc.) durch realistische, aber auch abstrakte Räume hin zur Mitte der Unterführung. Dort entsteht eine Art Treffpunkt. Es wurde eine Bühne markiert, die von Quartierbewohnern, Strassenmusikanten und Studenten benutzt und belebt werden kann.
Deutliche Aufwertung
Die Unterführung erfährt mit der Neugestaltung der Wandbemalung eine deutliche Aufwertung. Es wird ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, die Gestaltung lädt ein zum Verweilen, Betrachten und zum Staunen.
Der verbindende Charakter der Unterführung wird dadurch unterstrichen, dass ein Ort geschaffen wird, der Kontakte und Kommunikation zwischen Menschen, Generationen und Orten fördert. Zusätzlich schafft ein einfaches Orientierungssystem Klarheit für Ortsunkundige.
Die Eröffnungsfeier mit Apéro findet vor dem Fellergutlauf am 13. November von 11-13 Uhr statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.