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14. März 2003 | Gemeinderat, Direktionen

Leitplanung Schönberg-Ost

Das Areal Schönberg-Ost grenzt an das Obstberg-/Schönbergquartier und liegt zwischen Schosshalden- und Ostermundigenstrasse sowie zwischen Bitziusstrasse und Autobahn A6. Es liegt auch in unmittelbarer Nachbarschaft des zukünftigen Paul Klee-Zentrums und profitiert von der geplanten Verlängerung der Buslinie 12 bis zum Schosshaldenfriedhof. Die Burgergemeinde Bern ist Eigentümerin des Areals mit einer Fläche von 8,6 Hektaren, welches weitgehend unüberbaut und kurz- bis mittelfristig verfügbar ist. Nur in der Südwest-Ecke stehen ein Bürohaus sowie Bauten der Gärtnereien Florama und Bächler + Güttinger. Das Baurecht für diese Nutzungen läuft Ende 2009 ab.

Das Areal ist eingezont und liegt in der Bauklasse III für dreigeschossige Bauten.

90 % liegen in der Wohnzone a für mindestens 90% Wohnanteil. Entlang der Autobahn liegt ein Streifen in der Geschäfts- und Gewerbezone. Im neuen Quartier sollen rund 500 Wohnungen in bester Lage innerhalb der Stadt und rund 500 gut erschlossene Arbeitsplätze entstehen.

Im vergangenen Herbst haben die Burgergemeinde und die Stadt die Planung Schönberg-Ost gestartet. Dabei hat man ein neuartiges Verfahren gewählt, welches die Vorteile eines Planungswettbewerbes (die Ideenkonkurrenz) übernimmt, obwohl es keiner änderung der Grundordung bedarf: die Leitplanung besteht aus einem mehrstufigen städtebaulichen Entwurfsprozess, welcher drei eingeladene Architekturbüros unter Diskussion und Begutachtung einer Lenkungsgruppe durchläuft. Diese bestand aus Vertretern von Eigentümerin und Behörden sowie aus Fachberatern. Eingeladen wurden das Büro-B, Architekten und Planer, Bern; Graber+Pulver Architekten Bern/Zürich und das Atelier Prof. Hans Kollhoff, ETH Zürich, Rotkreuz.

In einer ersten Phase erarbeiteten die Architekturbüros unabhängig voneinander städtebauliche Konzepte für das Planungsgebiet und unterbreiteten diese anlässlich einem 1. Konferenztag der Lenkungsgruppe und den beteiligten Architekturbüros. Die Konzepte wurden gemeinsam einer eingehenden Prüfung unterzogen. Es wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten erarbeitet und Präferenzen entwickelt. Danach überarbeiteten und verfeinerten die Architekturbüros in einer zweiten Phase ihre Konzepte und erläuterten sie anhand von Testentwürfen. Diese wurden an einem 2. Konferenztag nochmals intensiv durchberaten. Es wurden 12 Prinzipien für einen gemeinsamen Masterplan entwickelt.

In der 3. Phase erarbeiteten die drei Architekturbüros gemeinsam einen Masterplan der die Bebauungsstruktur, die Freiräume und die Erschliessung regelt. Er wurde ergänzt durch Leitpläne für die Nutzung, Parzellierung, Etappierung, Bepflanzung und Parkierung. Mittels Bautypologien für verschiedene Baubereiche zeigten die Architekturbüros ihre Vorstellungen zur überbauung. Anlässlich des 3. Konferenztags wurden gemeinsame Spielregeln entwickelt, die bei allen überbauungsetappen eingehalten werden müssen.

Der Masterplan Schönberg-Ost

Die frühen Stadterweiterungsquartiere am Rand der historischen Innenstadt Berns (z.B. Kirchenfeld, Obstberg) erfreuen sich grosser Beliebtheit aufgrund ihrer urbanen Balance von öffentlichkeit und Privatheit, wobei die meist offene Bebauung auf parzellierten Grundstücken dem Bedürfnis individuellen Wohnens in hohem Masse entspricht.

Nach diesem Vorbild ist das neue Quartier, das die Anbindung an die bestehende Stadtstruktur Berns sucht, entwickelt. Das Gebiet wird mit Hilfe eines einfachen Systems von Straßen, Baufeldern und Parzellen gegliedert. Auf diese Weise werden klare Adressen geschaffen, die eine gute Orientierung und eine leichte Identifikation mit dem Ort erlauben.

Die geographische Lage mit der Hügelkuppe und der Aussicht auf das Alpenpanorama gibt Schönberg Ost seinen besonderen Charakter und bietet die Möglichkeit für einen ortsspezifischen Städtebau, der analog der Berner Altstadt im Bogen der Aare entwickelt ist.

Drei unterschiedliche Erschliessungsfiguren bieten sich an: Eine Ringstrasse, die sich um die Hügelkuppe legt; ein rechtwinkliger Strassenraster, der sich in das flache Gelände legt und den Verlauf der Schosshaldenstrasse aufgreift sowie schliesslich die lineare Nord-Süd-Verbindung parallel zum Autobahntrassee.

Die Strassen sind hierarchisch geordnet, Einbahnstrassen um den Hügel und in Ost-West-Richtung im Bereich der Blockstruktur, zweispurige Strassen für die Mittelachse und längs der Gewerbezeile. Die Anbindung an das übergeordnete Strassennetz unterstreicht den Charakter eines Wohngebietes. Der ruhende Verkehr ist individuell konzipiert, Besucherparkplätze entlang der Strassen vorgesehen.

Auf dem Hügel werden die grössten Parzellen angeboten, deren Solitärbebauung sich hangabwärts stetig verdichtet zu jeweils acht Häusern, die um einen Hof gruppiert sind. Schliesslich bilden sie an der Schosshaldenstrasse eine Stadtkante. Die gewerbliche Bebauung entwickelt sich als geschlossene, dreigeschossige Kante zur Autobahn.

Die südlich der Gewerbezeile gelegenen Bauten könnten als Seniorenzentrum genutzt werden. Gegenüber der Bitzius-Schule am Eingang des Parkes kann aufgrund der besonderen Lage und einer grosszügig geschnittenen Parzelle ein kleines Quartierzentrum entstehen. Im übrigen lässt die Baustruktur aufgrund ihrer bewährten Dimensionierung sowie ihrer typologischen Flexibilität ein breites Spektrum individueller Nutzungen zu.

Der Hügel wird als kleiner öffentlicher Park gestaltet, der sich zur Schule öffnet und über einen öffentlichen Weg mit Brunnenanlage an die Mittelachse angebunden ist. Die nicht unterkellerten Höfe werden ebenso wie die Vorgärten als private Freiräume gestaltet und mit grosswüchsigen Bäumen bepflanzt, so dass sich der Charakter einer Gartenstadt einstellt. Im Nordwesten ist ein grosszügiger Quartierspielplatz eingerichtet.

Die aus den topographischen Gegebenheiten heraus entwickelte Baustruktur gewährleistet eine optimale Sicht, vom Hügel aus über die tiefer liegenden Häuser hinweg, im flacheren Teil durch die «Sichtkorridore» zwischen den Häusern hindurch und auch entlang der breiten Mittelachse.

Direktion für Planung, Verkehr und Tiefbau

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