Volksschulhaus Pestalozzi: Die geplante Gesamtsanierung
Das 85-jährige Pestalozzi-Schulhaus, das in den Jahren 1914/15 durch das Hochbauamt der Stadt Bern gebaut wurde, muss umfassend instand gestellt werden. In den letzten 15 Jahren sind nur kleinere Sanierungen und bauliche Anpassungen vorgenommen worden, umfassende Erneuerungen erfolgten jedoch bisher keine. Die lange und intensive Nutzung hat inzwischen sichtbare Spuren am markanten Bau mit seinen drei Trakten hinterlassen. Der heutige bauliche Zustand ist auf Grund dieser Tatsache dementsprechend schlecht und stark sanierungsbedürftig. Die Gebäudehülle weist Schäden auf, die Installationen sind veraltet und entsprechen nicht mehr den heutigen Normen, es fehlt an Brandschutzeinrichtungen, das Gebäude ist nicht behindertengängig, Wände und Decken sind stark abgenutzt und verschmutzt. Der allgemeine Zustand im Inneren und der Schulhof sind nicht sehr kinderfreundlich. Ohne Gegenmassnahmen droht der Gebäudesubstanz im Pestalozzi-Schulhaus wachsender Schaden, und die Raumknappheit engt den Schulbetrieb in unzumutbarer Weise ein.
Die jetzt vorgesehenden Arbeiten haben zum Ziel, das Schulhaus zeitgemäss den baulichen und betrieblichen Anforderungen anzupassen.
Die geplante Sanierung des Pestalozzi-Schulhauses reiht sich ein in eine grosse Anzahl bereits schon realisierter Gesamtsanierungen von Schulhäusern. Auf Grund dieser Tatsache kann die Stadt als Bauherr aus einem reichen Erfahrungsschatz sowohl betrieblicher wie auch gestalterischer Art schöpfen. Das Ziel besteht darin, wie bei allen vorangegangenen Gesamtsanierungen von Schulhäuser im übrigen auch, dass auf Grund der umfassenden Instandstellung des Gebäudes in den kommenden 20 bis 25 Jahren keine grösseren Investitionen mehr nötig sein werden.
Neben der Behebung aller baulicher Mängel wird bei der geplanten Gesamtsanierung auch eine sinnvolle Raumoptimierung vorgenommen. Die drei Schulhäuser Munziger, Pestalozzi und Sulgenbach sind derzeit voll ausgelastet. Auf Grund der heute bekannten Anzahl Schulkinder im Schulkreis Munziger/Sulgenbach ist davon auszugehen, dass die Klassenzahlen in den nächsten Jahren auf dem jetzigen hohen Stand bleiben oder sich sogar erhöhen. Das empfohlene Raumprogramm der kantonalen Erziehungsdirektion kann mit den bestehenden Klassen vor allem im Schulhaus Pestalozzi nicht mehr eingehalten werden. Es fehlen Gruppenarbeitsräume, Spezialräume sowie Räume für die Lehrerschaft. Auch die geplante Tagesschule könnte auf Grund der nichtvorhandenen Raumkapazität nicht eingerichtet werden. Im Rahmen der Gesamtsanierung muss deshalb die Raumnutzung optimiert und das Raumangebot massvoll erweitert werden. Die eher knapp bemessenen Unterrichtsräume sollen als Klassen-, Spezialunterricht- und Mehrzweckräume genutzt werden. Der nötige Ausweichraum für die nach Lehrplan immer wichtiger werdende Gruppenarbeit wird mit Hilfe von Fassadenanbauten zusätzlich geschaffen. Mit der Neugestaltung der Innen- und Aussenräume wird die gesamte Schulhausumgebung kinderfreundlicher gestaltet.
Auf Grund der Höhe der zu erwartenden Investitionen von 8,95 Mio. Franken unterbreitet der Gemeinderat dem Stadtrat zu Handen der Stimmberechtigten eine Baukreditvorlage.
Das vorgesehene Massnahmenpaket (im groben Überblick)
- umfassende bauliche Instandstellung der Gebäudehülle, der Hausinstallationen, des Innenausbaus (Wände, Decken, Böden) und der Umgebung
- Raumoptimierung und massvolle räumliche Erweiterung in Form von Anbauten mit Gruppenarbeitsräume, Bereitstellung einer zweiten Garderobe und Dusche zur Turnhalle, Einbau eines grösseren Singsaals und Schaffung einer kindgerechten Atmosphäre im Schulhaus und auf dem Pausenhof
Die zeitlichen Eckdanten
Projektierungskredit: Mai 1999
Bauprojekt mit Kostenvoranschlag: April 2000
Kreditvorlage an den Gemeinderat: Januar 2001
Baukreditvorlage an den Stadtrat: Februar 2001
Volksabstimmung (nach Genehmigung durch den SR): Juni 2001
Geplanter Baubeginn (in 4 Etappen): im Jahr 2002
Vorgesehenes Bauende: im Jahr 2005
Die Kosten
Die Baukosten für die vorgesehenen Massnahmen wurden auf 8 950 000.00 Franken veranschlagt und unterliegen demnach der Gemeindeabstimmung.