Einführung einer Standardsoftware für die innerbetrieblichen Funktionen: Zweite Vorlage an den Stadtrat
Der Gemeinderat will die zentralen städtischen Informatik-Fachanwendungen ablösen und eine Standardsoftware (SAP-R/3) für die innerbetrieblichen Funktionen einführen. Er hat eine entsprechende Kreditvorlage (6,8 Millionen Franken) verabschiedet und an die Geschäftsprüfungskommission zuhanden Stadtrat weitergeleitet. Der Stadtrat hatte im August 2000 eine erste Vorlage des Gemeinderats mit Auflagen zurückgewiesen. Für die Inangriffnahme der ersten Projektphase hat der Gemeinderat einen Projektierungskredit von 100'000 Franken bewilligt.
Das Projekt im Detail
Die Stadtverwaltung Bern wird im Verlaufe der nächsten Jahre über 20 Informatik-Anwendungen ablösen müssen. Diese werden grösstenteils auf dem IBM-Grossrechner der Abteilung Informatikdienste betrieben. Die Anwendungen sind vom Alter, von der Technologie und von der Datenhaltung sehr verschieden. Die Ablösung erfolgt aus verschiedenen Gründen: Einerseits gibt es Wartungsprobleme, andererseits entspricht die Funktionalität der Anwendungen nicht mehr den künftigen Anforderungen, was bei zum Teil über 20-jährigen Anwendungen normal ist.
In einem ersten Schritt will die Stadtverwaltung eine breit einsetzbare Anwendungssoftware für die innerbetrieblichen Funktionen - Finanzen, Controlling und Personal - einführen. Bei der Suche nach einem neuen Produkt stand im Vordergrund, dass es mindestens 10 Jahre genutzt werden kann und dass damit künftige Reformen bewältigt werden können. Das gewählte Produkt SAP-R/3 erfüllt diese Anforderungen und hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass die Abteilung Informatikdienste damit bereits systemtechnische Erfahrung hat. Weltweit setzen rund 20'000 Betriebe und Verwaltungen in mehr als 100 Ländern diese Software ein.
Die Einführung von SAP-R/3 in der Stadt Bern stimmt mit der geplanten Informatik-Strategie überein. Es werden damit die Voraussetzungen geschaffen, um neue innovative und kundenorientierte Dienstleistungen anbieten zu können. Die moderne Anwendungsarchitektur, die hohe Verfügbarkeit und Stabilität der Systeme erlauben optimale Arbeitsabläufe. Die Dienststellen werden effizient unterstützt. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen betrieblichen Bereichen ist dank der Verbesserung des Informationsflusses einfacher.
Die Einführung der neuen Standardsoftware ist für das vierte Quartal 2000 geplant. Die produktive Betriebsaufnahme ist per 1. Januar 2003 vorgesehen.