"In die Stadt - ohne mein Auto"
Die Stadt Bern beteiligt sich am europäischen Aktionstag vom 22. September 2000 "In die Stadt - ohne mein Auto". Sie gehört damit zu den 250 Städten, die in 16 Ländern den Aktionstag durchführen. Verschiedene Gruppierungen und Organisationen werden an diesem Tag auf zwei verkehrsfrei gehaltenen Strassenabschnitten auf die Zielsetzung des Aktionstags aufmerksam machen. Der Gemeinderat wird die Europäische Charta "In die Stadt - ohne mein Auto" offiziell unterzeichnen.
Die Städte sind relativ frei in der Gestaltung des Aktionstags. Die europäische Leitlinie besagt folgendes:
- der Aktionstag muss am 22. September 2000 durchgeführt werden;
- wenn möglich sollte an diesem Tag das Angebot des öffentlichen Verkehrs (OeV) noch attraktiver gestaltet werden;
- die umweltfreundlichen und stadtverträglicheren Verkehrsformen (Fussgänger, Velofahrende, Inline Skating etc.) sollten begünstigt werden;
- es sollte eine Abgrenzung einer oder mehrerer Strassen / Plätze erfolgen, die während des gesamten Tages ausschliesslich dem Langsamverkehr in der Stadt und dem OeV vorbehalten bleiben;
- die Anlieferung zu den Geschäften ist sicherzustellen und der Lieferverkehr dementsprechend zu organisieren;
- die Stadt Bern muss die Europäische Charta «In die Stadt - ohne mein Auto» offiziell unterzeichnen.
Europaweiter Aktionstag
Die europaweite Aktion «In die Stadt - ohne mein Auto» wird in den einzelnen Ländern unterschiedlich breit getragen. In jedem EU-Mitgliedstaat gibt es nationale Koordinationsstellen. In den bisher beteiligten französischen Städten wurde der Aktionstag nach einzelnen Befürchtungen seitens des Einzelhandels (Umsatzrückgang) durchwegs als positiv bewertet. In den italienischen Städten bewertete der Einzelhandel den Aktionstag gar mehrheitlich als positiv mit dem Ziel, die Innenstädte für den Verkehr grossflächiger zu sperren. In Deutschland begrüsst der Deutsche Städtetag (d.h. der Zusammenschluss aller grossen Städte) die Aktion mit der Begründung, dass ca. 80% der europäischen Bevölkerung in urbanen Ballungsräumen leben. Es geht folglich aus der Sicht des Deutschen Städtetags darum, die Zukunftschancen der europäischen Städte in politischer, sozialer, kultureller, aber auch in umwelt- und verkehrspolitischer Hinsicht deutlich zu machen. Mit einem Aktionstag sollen die Chancen und Möglichkeiten wieder erkennbar werden, was urbanes Leben in der Stadt heissen kann.
Aus Sicht des Gemeinderats kann trotz des fortgeschrittenen Zeitpunkts mit wenigen gezielten Schwerpunktmassnahmen eine Beteiligung der Stadt Bern am diesjährigen Aktionstag vom 22. September 2000 gesichert werden. Der Gemeinderat ist daher bereit, die Rahmenbedingungen für diesen Aktionstag zu gewährleisten und am 22. September zwei Strassenabschnitte verkehrsfrei zu halten. Die Aktionen selber sollen aber von privaten Organisationen und Veranstaltenden vorbereitet und realisiert werden. Verschiedene Organisationen, insbesondere aus dem Bereich der Umweltpolitik, sind bereit, hier aktiv zu werden und für diesen Tag verschiedene Veranstaltungen zu organisieren. Damit können Erfahrungen für Aktionstage der kommenden Jahre gesammelt werden.
Schauplätze: Breitenrainplatz und Hirschengraben
In verschiedenen Quartieren der Stadt Bern gibt es städtebauliche und nutzungsmässige Brennpunkte mit hoher Zentralität. Hier konzentriert sich das gesellschaftliche Quartierleben, bzw. es könnten sich an derartigen zentralen Orten der Quartiere neue Aktivitäten des städtischen Zusammenlebens entwickeln, wie beispielsweise bei den vorgesehenen Schauplätzen für den Aktionstag am 22. September:
- Breitenrainplatz
- Hirschengraben inkl. Maulbeerstrasse
Diese Strassenabschnitte werden am Aktionsta