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24. Mai 2000 | Gemeinderat, Direktionen

Wilde Blumen und bunte Brachen - ein Projekt der Stadt Bern

Die Stadt Bern führt unter der Leitung der Stadtgärtnerei seit 1999 im Gebiet Bottigen / Riedbach / Riedern ein dreijähriges Pilotprojekt zur Ausrichtung von Beiträgen an ökologische Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft durch.

 

Weshalb braucht es ökologischen Ausgleichsmassnahmen im Landwirtschaftsgebiet?

Ökologische Ausgleichsflächen dienen einheimischen Tieren und Pflanzen als Lebensraum, Rückzugsgebiet, Trittstein und Wanderkorridor in einer intensiv genutzten, für viele Arten lebensfeindlichen Umgebung. Mit solchen Ausgleichsflächen wird versucht, die ökologische Verarmung unserer Kulturlandschaft aufzuhalten oder rückgängig zu machen.

Der Weg zu einer ökologisch intakten Landschaft führt in erster Linie über die Landwirtschaft. Dieser erwächst somit neben der Nahrungsmittelproduktion eine neue Aufgabe in Form von Schaffung und Pflege von naturnahen Landschaftselementen. Dies bringt für die LandwirtInnen aber entweder einiges an Mehrarbeit und / oder spürbare Ertragsausfälle. Mit Direktzahlungen für besondere ökologische Leistungen hat der Bund bereits 1993 einen ersten Schritt in Richtung finanzieller Abgeltung solcher Leistungen getan. Damit wurde auch ein wichtiges Zeichen dafür gesetzt, dass das ökologische Gleichgewicht unserer Landschaft von hohem öffentlichem Interesse ist und die oft erheblichen Zusatzleistungen bzw. Ertragseinbussen der LandwirtInnen somit auch von der öffentlichen Hand mitgetragen werden müssen.

Weshalb nun aber noch zusätzliche Ökobeiträge von Gemeinde und Kanton?

Die Förderung des ökolgischen Ausgleichs durch den Bund hat quantitativ beachtliche Resultate erbracht. Trotzdem reichen diese Anstrengungen nicht aus, um dem Artenrückgang Einhalt zu gebieten oder eine wirkliche Verbesserung des heutigen Zustands zu erreichen. Es gibt dafür hauptsächlich drei Gründe:

  1. planerisch - konzeptionelle Vorgaben betreffend ökologischer Vernetzung fehlten
  2. Es bestehen keine Qualitätsanforderungen und keine Erfolgskontrollen.
  3. Die Beiträge sind oft nicht kostendeckend, z. B. bei Buntbrachen oder Hochstammobstbäumen

Es ist nun an den Gemeinden oder anderen lokalen bzw. regionalen Trägerschaften und an den Kantonen, mit zusätzlichen Massnahmen diese auf Bundesebene kaum vermeidbaren Mängel auszugleichen.

Der Kanton Bern hat mit der seit 1.1.98 gültigen «Verordnung über die Erhaltung der Lebensgrundlagen und der Kulturlandschaft» (LKV) die Möglichkeit geschaffen, Gemeinden und andere Trägerschaften beim Abschluss von Bewirtschaftungsverträgen zur Förderung ökologischer Ausgleichsmassnahme finanziell zu unterstützen.

 

Der Gemeinderat der Stadt Bern hat deshalb am 17. September 1997 beschlossen, einen Beitrag zur Erhaltung und ökologischen Aufwertung der landwirtschaftlich genutzten Gebiete der Gemeinde zu leisten. Er macht dies mit dem eingangs erwähnten Pilotprojekt Ökobeiträge.

 

Seit Frühjahr 1999 realisieren nun im Rahmen dieses Pilotprojekts acht Landwirte im Gebiet Bottigen / Riedbach / Riedern insgesamt rund hundert Massnahmen zur Aufwertung und Vernetzung der Landschaft. Die Massnahmen reichen von der extensiven Weide mit Gebüschgruppen über Buntbrachestreifen entlang von Äckern, artenreiche Hecken mit Krautsaum bis zum Asthaufen am Gehölzrand. Die meisten Flächen und Objekte wurden neu angelegt und haben sich zum Teil schon erfreulich entwickelt. Im Moment präsentieren sich die Buntbrachen, Wildblumenstreifen und extensiv genutzten Wiesen in farbiger Blütenpracht.

Am 25. Mai werden im ganzen Gebiet total 24 Informationstafeln bei den verschiedenen Lebensraumtypen des ökologischen Ausgleichs aufgestellt, wo sie bis in den Herbst hinein bleiben werden. Da die Standorte zum Teil recht weit auseinander liegen, hilft ein Faltblatt mit Übersichtsplan beim Suchen. Das Faltblatt enthält zusätzlich allerlei Wissenswertes zum Projekt sowie Angaben zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Restaurants und Picknickplätzen zur Planung des nächsten Sonntagsausflugs. Es kann ab 26. Mai bezogen werden bei: Stadtgärtnerei Bern, Postfach, 3001 Bern, Tel. 321 69 11, Fax 321 72 88, e-mail:

Stadtgärtnerei Bern

Weitere Informationen.

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