12. Aktionswoche: Struktureller Rassismus, was ist das?
Die Aktionswoche gegen Rassismus der Stadt Bern ist «live» zurück. Zwischen dem 19. und dem 26. März finden mehr als 40 Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder statt. Mit der 12. Aktionswoche soll aufgezeigt werden, ob und wie sich struktureller Rassismus, der unhinterfragt in Entscheidungsabläufen und Organisationsstrukturen steckt, auf das Leben vieler Berner*innen auswirkt.
Die erste Aktionswoche nach Aufhebung der Corona-Massnahmen präsentiert sich vielfältig. 38 zivilgesellschaftliche Organisationen und Gruppen führen im Rahmen der Aktionswoche eine Veranstaltung durch, wie beispielsweise eine Tanzvorführung im Zentrum von Bern, verschiedene Parcours für Kinder, eine «Human-Library» zu Diskriminierung bei der Arbeitssuche und vieles mehr.
Nach zwei Jahren Online-Veranstaltungen gibt es dieses Jahr wieder viele Möglichkeiten, um sich vor Ort auszutauschen, Neues zu lernen und sich zu vernetzen. Für Gemeinderätin Franziska Teuscher ist die Aktionswoche eine wichtige Plattform im Engagement gegen Rassismus: «Wir alle müssen uns mit Rassismus auseinandersetzen, uns fragen, wo wir im Alltag Rassismus antreffen und überlegen, wie wir ein Zeichen dagegen setzen können.» Die Aktionswoche ermögliche diese persönlichen Begegnungen und lasse Menschen, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, zu Wort kommen.
Struktureller Rassismus
Beim strukturellen Rassismus geht es nicht um einen Austausch zwischen zwei Menschen oder Gruppen, sondern um diskriminierende und vorurteilsbehaftete Strukturen und Entscheidungsabläufe. Es handelt sich um Routinen, bewusste oder unbewusste Handlungen und Reflexe. Diese sind beispielsweise so ausgestaltet, dass schwarze Menschen häufiger kontrolliert werden als weisse oder Menschen, die als Ausländer*innen wahrgenommen werden, es schwerer haben, eine Wohnung oder Arbeit zu finden als Einheimische. «Für viele Menschen sind Türen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, Religion oder Sprache geschlossen», ergänzte Franziska Teuscher, und hält fest: «Öffnen wir diese Türen – Ausgrenzung und Diskriminierung haben in der Stadt Bern keinen Platz.»
Zwölf Jahre starkes Engagement gegen Rassismus
Die Aktionswoche gegen Rassismus wurde 2011 von der Stadt Bern lanciert. Sie findet jeweils um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, statt. Die Stadt Bern realisiert die Aktionswoche gemeinsam mit Organisationen der Zivilgesellschaft. Diese erhalten mit der Aktionswoche eine Plattform, um ihr Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu zeigen und sich mit Interessierten auszutauschen.
Die Kampagne zur 12. Aktionswoche zum Thema «struktureller Rassismus» wurde am 21. Februar lanciert. Neben den Plakaten im öffentlichen Raum wurden und werden Programmhefte und Taschen mit dem Slogan «Rassismus schliesst Türen» verteilt. Die Kommunikationskampagne ist breit abgestützt; beteiligt sind YB, BERNMOBIL, die Stämpfli AG sowie die Gemeinden Köniz, Muri und Ittigen. Die Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Bundes finanziert die Veranstaltungsreihe mit.
Alle Informationen zu den Veranstaltungen sowie die Links für die Anmeldungen sind zu finden unter www.berngegenrassismus.ch.