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31. Januar 2025 | Schutz und Rettung Bern
Medienmitteilungsnummer 1

Bern

Jahresstatistik 2024 von Schutz und Rettung Bern

Die Einsatzzahlen von Schutz und Rettung Bern bewegten sich 2024 im Rahmen des Vorjahres: Gut 2'900 Einsätze leistete die Berufsfeuerwehr und der Rettungsdienst rückte über 21'700 Mal aus. Etwas mehr als 9'400 Einsätze disponierte die Feuerwehrnotrufzentrale FNZ 118, während die Mitarbeitenden der Sanitätsnotrufzentrale SNZ 144 Bern gut 51'600 Einsätze koordinierten.

Rückblick auf das Jahr 2024
Im Jahr 2024 leisteten die Angehörigen von Schutz und Rettung Bern Einsätze in vergleichbarer Anzahl wie im Vorjahr. Diese wurden begleitet von stetig veränderten Rahmenbedingungen, was die Arbeit täglich anspruchsvoller machte. Eine grosse Herausforderung für den Rettungsdienst von Schutz und Rettung Bern waren (und sind) die stark belasteten Notfallstationen der Spitäler. Diese verfügen kaum über freie Kapazitäten, was teilweise zu langen Wartezeiten für die Rettungsteams führte.

Anfang 2024 schloss sich die Feuerwehr Ostermundigen der Feuerwehr der Stadt Bern an. Das Magazin in Ostermundigen wurde so ausgebaut, dass Atemschutzgeräte retabliert, geprüft und neu befüllt werden können. Dieser Ausbau ist eine Massnahme im Feuerwehrmodell Bern, welche die logistischen Mittel der Feuerwehren zentralisiert und die Milizfeuerwehren im rückwärtigen Dienst entlastet. Der Ausbau erhöht die Effizienz und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren, insbesondere beim Atemschutz, was für die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Einsatzkräfte von entscheidender Bedeutung ist.

Mit grossem Engagement unterstützte die Zivilschutzorganisation ZSO Bern plus bei Einsätzen zugunsten der Gemeinschaft. So baute sie mit den Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) unter anderem die Wettkampfinfrastruktur für die Voltige WM in der PostFinance-Arena auf und leistete am gleichen Anlass Verkehrsdienst. Im Rahmen von Katastrophenhilfeeinsätzen oder Wiederholungskursen unterstützten die AdZS die Zivilbevölkerung bei der Bewältigung der Unwetterschäden im Wallis und in Brienz im Berner Oberland.

Ausblick auf das Jahr 2025
Auch 2025 werden sich die Mitarbeitenden laufend verändernden Rahmenbedingungen stellen und im Arbeitsalltag anpassen müssen, beispielsweise durch das von der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern geplante Vier-Regionen-Modell für die Berner Rettungsdienste.

Für das Jahr 2025 wurde die Wasserrettung auf der Aare in Zusammenarbeit des Rettungsdienstes mit der Feuerwehr neu konzipiert, um die Einsätze zukünftig gemeinsam zu bewältigen. Dabei wurden der nachhaltige Ressourceneinsatz und die Optimierung der Einsatzzeiten in den Vordergrund gestellt.

Das Übungsgelände Gäbelbach bietet den Blaulicht- und Zivilschutzorganisationen wie auch der Armee vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten – so trainiert dort die Polizei ihre Diensthunde, Feuerwehren nutzen den Übungsplatz für Ausbildungen am Feuer und Dritte besuchen die Handfeuerlöscher-Kurse. Um die Organisationen weiterhin mit realistischen und anspruchsvollen Übungssequenzen auf die Herausforderungen ihrer Arbeit vorzubereiten, wurde das Übungsgelände 2024 erweitert. Es bietet neu die Möglichkeit, verschiedene Szenarien, wie etwa Rettungen im und um das «Blaue Bähnli», zu trainieren. Zudem wurde der Bereich der Brandbekämpfung ausgebaut. Die neuen Übungen sind darauf ausgelegt, anspruchsvolle Szenarien zu simulieren, die sowohl die Führungskräfte als auch die Mannschaft fordern.

Nach zweijähriger Vorbereitung wurde Ende 2024 der Fusionsprozess der Zivilschutzorganisation ZSO Bern plus mit Teilen der ZSO Bantiger und Grauholz Nord erfolgreich abgeschlossen. Neu gehören per 1. Januar 2025 neben der Stadt Bern folgende 15 Gemeinden der ZSO Bern plus an: Allmendingen bei Bern, Bremgarten bei Bern, Bolligen, Deisswil bei Münchenbuchsee, Fraubrunnen, Frauenkappelen, Ittigen, Jegenstorf, Muri bei Bern, Münchenbuchsee, Ostermundigen, Stettlen, Wiggiswil, Zollikofen und Zuzwil. Im 174 km2 grossen Einzugsgebiet der ZSO Bern plus leben rund 226'000 Menschen, was rund 21,5 Prozent der Bevölkerung im Kanton Bern entspricht. Gut 1'040 Angehörige des Zivilschutzes (AdZS), davon 160 Rekruten, leisten Dienst bei der ZSO Bern plus.

Statistik Feuerwehr Stadt Bern
Die gesellschaftlichen, städtebaulichen sowie technischen Veränderungen haben einen Einfluss auf die Berner Feuerwehr. In einer Arbeitsgruppe werden die Veränderungen analysiert und die Feuerwehr Bern entsprechend ausgerichtet, sodass diese auch in Zukunft effektiv und effizient die an sie gestellten Herausforderungen meistern kann.

Die Berufsfeuerwehr rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 2'939 (2023: 2'618) Interventionen aus. Die Vorgaben der Stadt Bern sehen vor, dass die Berufsfeuerwehr gleichzeitig ein mittleres und ein kleines Ereignis bewältigen kann. Von den insgesamt 319 (2023: 259) Brandfällen betrafen 170 (2023: 187) das Gemeindegebiet Bern. Bei 149 (2023: 72) Bränden auf dem Kantonsgebiet kam die Berufsfeuerwehr zur Verstärkung der jeweiligen Ortsfeuerwehr zum Einsatz. In 837 (2023: 807) Fällen rückte die Feuerwehr aufgrund automatischer Alarmmeldungen aus.

Die Hilfeleistungen (Personen- und Tierrettungen, Schnee-, Wasser-, Sturm- und Blitzschäden, technische Hilfeleistungen, Insekten etc.) nahmen zu auf 1'783 (2023: 1'552) Einsätze. Davon entfielen 1'383 (2023: 1'206) Einsätze auf die Stadt Bern, ausserhalb der Gemeindegrenzen waren es 400 (2023: 346) Hilfeleistungen. Mit 28 (2023: 26) Einsätzen nahmen die Interventionen bei schweren Verkehrsunfällen zu. 152 (2023: 157) Einsätze betrafen Personen- und Tierrettungen bzw. -befreiungen. Bei Einsätzen wegen Bienen, Wespen, Hummeln oder Hornissen wurden 438 (2023: 350) Schwärme eingefangen, umgesiedelt oder vernichtet. Es wurden 107 (2023: 105) Bienenschwärme der Schwarmsammelstelle Region Bern übergeben.

Statistik Rettungsdienst Bern
Im Jahr 2024 rückte der Rettungsdienst im Durchschnitt täglich 60 (2023: 61) Mal aus. Der Rettungsdienst leistete total 21'764 (2023: 22'178) Einsätze. Davon waren 20'038 (2023: 17'243) Primärtransporte, also Einsätze zur Erstversorgung von Patient*innen am Einsatzort, meist verbunden mit Transporten zur weiteren Behandlung in ein Spital. 

Total 1'194 (2023: 1'832) Einsätze waren Sekundärtransporte. Dabei handelte es sich um Verlegungstransporte von Patient*innen von Spital zu Spital. Der Rückgang bei den Sekundärhilfeleistungen beträgt damit gegenüber dem Vorjahr rund 35 Prozent. Dies ist vom Kanton Bern politisch so beabsichtigt und entspricht der formulierten Strategie der Direktion GSI zur Fokussierung der Notfalldispositionen und Notfalltransporten in den Sanitätsnotrufzentralen und den Berner Rettungsdiensten.

Das Einsatzgebiet des Rettungsdienstes Bern umfasst neben der Stadt Bern 37 weitere Gemeinden in der Region Bern. Im Schnitt erreichte der Rettungsdienst den Einsatzort bei lebensbedrohlichen Erkrankungen innerhalb von 10,5 Minuten. Bei allen Einsätzen im Einsatzgebiet, bei denen aufgrund der Meldung von einer akuten Lebensgefahr ausgegangen werden musste, war der Rettungsdienst in 87 (2023: 89) Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten vor Ort. Im Leistungsvertrag mit der Direktion GSI wird eine Hilfsfrist von 15 Minuten in 90 Prozent der Einsätze angestrebt. Diese angestrebte Hilfsfrist wurde trotz der Nutzung von Warteräumen und dem Einsatz der «Next best»-Strategie knapp nicht erreicht. In 532 Fällen wurden Warteräume besetzt. Die Einsatzfahrzeuge legten 466'794 (2023: 408'885) Kilometer zurück.

Statistik Notrufzentralen 118 und 144
Die Mitarbeitenden der Feuerwehrnotrufzentrale FNZ 118 disponierten 2024 gesamthaft 9'409 (2023: 8'767) Feuerwehreinsätze in den Regionen Bern und Mittelland-Emmental-Oberaargau (MEOA). Die Disponent*innen bearbeiteten dabei 57'619 (2023: 60'519) Anrufe, davon 8'396 (2023: 9'527) Notrufe auf die Nummer 118. Im Durchschnitt dauerte es 7,8 Sekunden bis zur Anrufentgegennahme.

Die Sanitätsnotrufzentrale SNZ 144 Bern disponiert die Rettungsdiensteinsätze in den Regionen Bern, MEOA und Oberland. 2024 führten die Disponent*innen insgesamt 147'680 (2023: 149'461) Telefongespräche, davon waren 57'153 (2023: 53'316) Notrufgespräche auf die Nummer 144. Es wurden 51'638 (2023: 46'786) Einsätze disponiert: 41'900 Primär- und 3'047 Sekundäreinsätze sowie 6'691 «andere» (Dienstfahrten, Warteräume). Im Durchschnitt dauerte es 7,0 Sekunden bis zur Anrufentgegennahme. Der Erreichungsgrad der angenommenen Anrufe unter 10 Sekunden konnte auf 91,2 Prozent gesteigert werden.

Statistik Zivilschutzorganisation ZSO Bern plus
Die Zivilschutzangehörigen (AdZS) der ZSO Bern plus absolvierten 3'040 (2023: 2'943) Diensttage. Davon leistete die Schnelleinsatzformation 160 (2023: 156) Tage für Training und Einsatzübungen. An 284 (2023: 390) Tagen leisteten die AdZS Einsätze zugunsten der Gemeinschaft. Ausserdem unterstützten sie an 225 Diensttagen die Zivilbevölkerung bei der Bewältigung der Unwetterschäden im Oberwallis und in Brienz.

254 Diensttage wurden für die Kontroll- und Wartungsarbeiten der Zivilschutz- und Sammelschutzräumen eingesetzt. Die übrigen 2'117 Dienstage wurden im Rahmen der ordentlichen Wiederholungskurse geleistet. Dabei wurden vor dem Hintergrund der aktuellen Gefahrenanalyse und in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen aus dem Bevölkerungsschutz realitätsnahe Ausbildungen und Übungen auf dem Übungsgelände Gäbelbach und im gesamten Einsatzraum durchgeführt.

Im Zentrum der Kurse stand die Führungsarbeit der Kader aller Stufen. Deswegen wurde zu den ordentlichen Kadervorkursen (KVK) ein zentraler Kaderkurs durchgeführt, in welchem mit Schwergewicht die Themen Menschenführung und die systematische Führung in Einsätzen und Übungen behandelt wurden.

Statistik Einquartierungen und Schiessbetrieb
Der Bereich Logistik & Infrastruktur betreut 55 Bauten, wie beispielsweise die Zivilschutzanlage Mingerstrasse. 2024 wurden in diesen Bauten 931 (2023: 2'865) zivile und 3'862 (2023: 2'410) militärische Einquartierungen organisiert. Der Rückgang der zivilen Übernachtungszahlen ist auf das Fehlen von Grossveranstaltungen mit Übernachtungen zurückzuführen. Zudem wurden ab Herbst 2023 bis Ende 2024 die Anlage Mingerstrasse sowie drei weitere Schutzanlagen für Schutzsuchende zur Verfügung gestellt. 

In der Schiessanlage Riedbach wurden im letzten Jahr 60 (2023: 43) Schiessanlässe durchgeführt. Das Obligatorische Schiessen absolvierten dabei 698 (2023: 724) Personen, am Feldschiessen nahmen mit 339 Personen gleichviele Teilnehmende wie im Vorjahr teil.

Schutz und Rettung Bern

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