Medienmitteilungsnummer 1
Bern
Jahresstatistik 2021 von Schutz und Rettung Bern
Die Einsatzzahlen von Schutz und Rettung Bern stiegen im 2021 gegenüber dem Vorjahr insgesamt leicht an: Im vergangenen Jahr leistete die Berufsfeuerwehr knapp 2'500 Einsätze. Die Sanitätspolizei ihrerseits stand gut 23'000 Mal im Einsatz. Die Feuerwehrnotrufzentrale FNZ 118 disponierte 2021 rund 7'000 Einsätze, während die Mitarbeitenden der Sanitätsnotrufzentrale SNZ 144 Bern knapp 46'000 Einsätze koordinierten.
Die Bewältigung der Corona-Pandemie war auch 2021 ein allgegenwärtiges Thema bei Schutz und Rettung Bern. Die Aufrechterhaltung des Betriebs als systemrelevante Organisation stand im Mittelpunkt aller intern getroffenen Massnahmen. Die konsequente Einhaltung der geforderten Schutzmassnahmen verlangte grosse Flexibilität aller rund 280 Angestellten, widerspiegelte sich aber in sehr tiefen Ansteckungszahlen. Im ganzen Zeitraum der Pandemie lag die Zahl der gleichzeitig in Isolation oder Quarantäne befindlichen Mitarbeitenden im tiefen einstelligen Bereich.
Zu den Schutzmassnahmen zählten bei Schutz und Rettung Bern: Maskenpflicht, (Hände-)Hygiene, Abstand einhalten und arbeiten im Home Office wo möglich. Insbesondere die Desinfektion wird an den Standorten von Schutz und Rettung Bern grossgeschrieben. Auch werden Ferienrückkehrende konsequent einem Corona-Test unterzogen. Daneben wurden Booster-Impfungen und Ausbruchstestungen intern angeboten und von den Mitarbeitenden in grosser Anzahl genutzt. Führungen und Besichtigungen in den Wachen von Berufsfeuerwehr und Sanitätspolizei sind seit bald zwei Jahren ausgesetzt.
Statistik Feuerwehr
Die Berufsfeuerwehr von Schutz und Rettung Bern rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 2'479 (2020: 2'352) Interventionen aus. Dies sind 127 Einsätze oder 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Vorgaben der Stadt Bern sehen vor, dass die Berufsfeuerwehr gleichzeitig ein mittleres und ein kleines Ereignis bewältigen kann.
Brände
Von den insgesamt 281 (2020: 291) Brandfällen betrafen 199 (2020: 244) das Gemeindegebiet Bern. Bei 82 (2020: 47) Bränden auf dem Kantonsgebiet kam die Berufsfeuerwehr zur Verstärkung der jeweiligen Ortsfeuerwehr zum Einsatz. In 654 (2020: 642) Fällen rückte die Feuerwehr aufgrund automatischer Alarmmeldungen aus.
Hilfe- und Dienstleistungen
Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Hilfeleistungen (Personen- und Tierrettungen, Schnee-, Wasser-, Sturm- und Blitzschäden, technische Hilfeleistungen, Insekten etc.) zu auf 1'544 (2020: 1'350) Einsätze. Davon entfielen 1'147 (2020: 1'152) Einsätze auf das Gebiet der Stadt Bern, ausserhalb der Gemeindegrenzen waren es 397 (2020: 198) Hilfeleistungen.
Mit 19 Einsätzen waren die Interventionen bei schweren Verkehrsunfällen gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig (2020: 22). 142 Einsätze betrafen Personen- und Tierrettungen bzw. -befreiungen (2020: 103). Bei den Einsätzen mit Bienen, Wespen, Hummeln oder Hornissen wurden 164 (2020: 334) Schwärme eingefangen, umgesiedelt oder vernichtet. 130 (2020: 75) Bienenschwärme wurden eingefangen und der Schwarmsammelstelle übergeben.
Feuerwehr Region Bern
Das auf Ende 2020 eingeführte Hygienekonzept bei den Feuerwehren der Region Bern hat sich während mehreren Einsätzen im vergangenen Jahr bewährt. Das Ziel des Hygienekonzepts ist, die im Einsatz stehenden Feuerwehrangehörigen möglichst schnell nach ihrem Einsatz – also noch auf dem Schadensplatz – von ihren mit Schadstoffen kontaminierten Einsatzkleidern zu befreien und mit frischen, sauberen Kleidern auszurüsten. Die verschmutzten Branddienstkleider werden verpackt, abtransportiert und umgehend der Reinigung zugeführt. So gelangen verschmutzte Kleider weder in die Kabinen der Feuerwehrfahrzeuge noch in die Garderoben der Feuerwehrmagazine.
Das eingeführte und institutionalisierte Hygienekonzept zeigt erfolgreich auf, dass gemeinsame Projekte in Zusammenarbeit zwischen der Berufs- und den Milizfeuerwehren der Feuerwehr Region Bern zielführend sind.
Statistik Sanitätspolizei
Im Jahr 2021 rückte die Sanitätspolizei von Schutz und Rettung Bern im Durchschnitt täglich 63 (2020: 60) Mal aus und leistete total 23'069 (2020: 21'954) Einsätze. Davon waren 16'971 (2020: 15'826) Primärtransporte, also Einsätze zur Erstversorgung von Patient*innen am Einsatzort und gegebenenfalls Transport zur weiteren Behandlung in ein Spital. Weiter wurden 2'708 (2020: 2'882) Sekundärtransporte durchgeführt. Dabei handelt es sich um Verlegungstransporte von Patient*innen nach der Erstbehandlung von Spital zu Spital. Die restlichen 3'390 (2020: 3'246) Einsätze waren Dienstleistungen, die sich in Sicherungsdienste, Wasserrettung, sanitätsdienstliche Hilfeleistungen, Dienst- und Pikettfahrten oder Notarztzubringer aufteilen. Die Einsatzfahrzeuge legten insgesamt 534'592 (2020: 537'780) Kilometer zurück.
Einsatzfristen
Das Einsatzgebiet der Sanitätspolizei umfasst neben der Stadt Bern 37 weitere Gemeinden in der Region Bern. Im gesamten Einsatzgebiet war die Sanitätspolizei bei Einsätzen, in welchen auf Grund der Notrufmeldung von einer akuten Lebensgefahr ausgegangen werden musste, in knapp 95 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten vor Ort. Damit werden die kantonalen Vorgaben übertroffen: Die Richtlinien der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern verlangen, dass in 80 Prozent aller Primär- und Sekundärtransporte innerhalb von 30 Minuten ein Einsatzmittel vor Ort sein muss.
Ab dem Warteraum Belp, welchen die Sanitätspolizei zusammen mit dem Rettungsdienst der Inselgruppe betreibt, wurden total 1'026 Einsätze (Sanitätspolizei: 616) gefahren. 767 Einsätze waren sogenannte Primärtransporte (Sanitätspolizei: 447). Bei über 40 Prozent bzw. 295 dieser Primärtransporte (Sanitätspolizei: 162 Einsätze) handelte es sich um Notfälle mit höchster Dringlichkeit, also Einsätze, bei welchen eine Beeinträchtigung der Vitalfunktionen (Atmung, Kreislauf, Bewusstsein) gemeldet wurde. Die durchschnittlichen Hilfsfristen verkürzten sich 2021 in der Gemeinde Belp deutlich um zirka fünf Minuten.
Im Oktober nahm die Sanitätspolizei einen weiteren Warteraum in den Räumlichkeiten der Betriebsfeuerwehr Migros Aare in Moosseedorf in Betrieb.
Statistik Notrufzentralen 118 und 144
Die Sanitätsnotrufzentrale SNZ 144 Bern hat im vergangenen Jahr insgesamt 156'144 Telefongespräche geführt, davon 43'363 (2020: 41'903) Notrufgespräche auf die Nummer 144. Im Durchschnitt dauerte es 6,2 Sekunden bis zu Anrufentgegennahme. Insgesamt wurden 45'939 Einsätze (2020: 42'290) disponiert: 33'870 Primäreinsätze, 5'738 Sekundäreinsätze und 6'331 «andere» (Dienstfahrten, Warteräume).
Mit der Umsetzung der neuen Kantonalen Einsatzzentrale KEZ disponierte die Feuerwehrnotrufzentrale FNZ 118 ab Mai 2021 neben den Feuerwehreinsätzen in der Stadt Bern auch jene der Polizeiregionen Bern und MEOA (Mittelland-Emmental-Oberaargau). Im gesamten Einsatzjahr 2021 bearbeiteten die FNZ-Mitarbeitenden 52'305 Anrufe, davon 5'258 Notrufe auf die Nummer 118. Sie disponierten 7'061 Einsätze.
Statistik Zivilschutz
Der Zivilschutzorganisation ZSO Bern plus gehören neben der Stadt Bern die Gemeinden Bremgarten, Deisswil, Diemerswil, Frauenkappelen, Münchenbuchsee, Wiggiswil und Zollikofen an. Aufgrund der Corona-Pandemie und deren Bewältigung war das Dienstleistungsjahr 2021 aus organisatorischer Sicht wiederum sehr anspruchsvoll. Die Wiederholungskurse konnten in allen Fachbereichen nicht gemäss der Kurs- und Dienstleistungsplanung 2021 durchgeführt werden. Total wurden 2021 1'273 (2020: 1'472) Diensttage geleistet.
Total 217 Einsatztage wurden zur Bewältigung der Corona-Pandemie geleistet: 98 Tage zu Gunsten des Contact Tracing Centers in Bern, 96 Tage zu Gunsten der Sanitätspolizei sowie 23 Tage zu Gunsten einer Pflegeinstitution in Bern.
Zur Bewältigung der Hochwasserlage im Mattequartier Mitte Juli 2021 wurden insgesamt 77 Diensttage benötigt.
Statistik Einquartierungen und Schiessbetrieb
Der Bereich Logistik und Infrastruktur von Schutz und Rettung Bern betreut 57 Bauten wie zum Beispiel die Zivilschutzanlage Mingerstrasse. 2021 wurden in diesen Bauten 682 zivile (2020: 325) und 8'168 (2020: 1'882) militärische Einquartierungen organisiert. In der Schiessanlage Riedbach wurden im letzten Jahr 68 (2020: 40) Schiessanlässe durchgeführt. Das Obligatorische Schiessen absolvierten dabei 710 (2020: 270) Personen, am Feldschiessen nahmen 380 (2020: 322) Personen teil. Trotz der andauernden Corona-Pandemie stiegen die Zahlen im 2021 gegenüber 2020 an.
Das Ausbildungsgelände Gäbelbach bietet den Blaulicht- und Zivilschutzorganisationen wie auch der Armee vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten – so trainiert dort die Polizei ihre Diensthunde, Feuerwehren nutzen den Übungsplatz für Ausbildungen am Feuer und Dritte besuchen die Handfeuerlöscher-Kurse.