Medienmitteilungsnummer 2
Stadt Bern
Einsatzstatistik 2015 der Berufsfeuerwehr Bern
Die Berufsfeuerwehr intervenierte im vergangenen Jahr insgesamt 2‘343 Mal, was einem theoretischen Durchschnitt von rund sechseinhalb Einsätzen pro Tag entspricht. Bei 96 Ereignissen mussten zur Verstärkung der Einsatzmannschaften Teile der dienstfreien Wache und/oder der Nachtwache und des Brandcorps alarmmässig aufgeboten werden. Wie im Vorjahr prägten Hochwasserlagen das Berichtsjahr der Feuerwehr. Die Bilanz nach dem Wechsel in den neuen Stützpunkt an der Murtenstrasse fällt positiv aus: Die gesetzlich vorgegebenen Interventionszeiten im ganzen Stadtgebiet und in den Anschlussgemeinden Bremgarten und Frauenkappelen können eingehalten werden.
Die Berufsfeuerwehr Bern rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 2‘343 Interventionen aus. Dies sind 191 Einsätze oder knapp 9% mehr als im Vorjahr (2‘152). Die Zahl der Einsätze liegt leicht über dem 10-Jahresdurchschnitt (2‘282). Die Bewältigung von 96 Ereignissen erforderte die Alarmierung zusätzlicher Feuerwehrleute: So mussten 24 Mal dienstfreie Berufsfeuerwehrangehörige, 20 Mal Angehörige der Nachtwache und 69 Mal Angehörige des Brandcorps aufgeboten werden.
Brände
Die Brände in einem Technikraum des Berner Kursaals, der langwierige Schwelbrand in einem Holzschnitzellager in Bümpliz und auf Kantonsgebiet die beiden Bauernhofbrände in Oberbalm zählten zu den herausragenden Brandereignissen im Berichtsjahr.
Von den insgesamt 232 (231) Brandfällen betrafen 192 (195) das Gemeindegebiet Bern respektive die Gemeinden Bremgarten und Frauenkappelen. Bei 40 (36) weiteren Bränden auf dem Kantonsgebiet kam die Berufsfeuerwehr Bern zur Verstärkung der jeweiligen Ortsfeuerwehr zum Einsatz.
In 615 (555) Fälle rückte die Berufsfeuerwehr aufgrund automatischer Alarmmeldungen aus. Davon erwiesen sich 45 (46) als Echtalarme, die eine Intervention durch die Einsatzkräfte erforderten.
Hilfeleistungen
Mittlerweile vergeht kaum mehr ein Jahr ohne Hochwasser: Nach intensiven Regenfällen war es im Mai wieder soweit. Mit einem Höchststand von über 500 m³/sec wurde in der Schönau der dritthöchste Wert der letzten hundert Jahre gemessen. Der rechtzeitige Einsatz der Sperrelemente durch die Feuerwehr, die enge Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wasser und Abfall, die umsichtige Wasserregulierung ab Thunersee und zuletzt auch ein Quäntchen Glück, dass im Einzugsgebiet der Aare nicht noch mehr Regen gefallen war, verhinderten Schäden in Bern. Grenzwertig war die Situation auch im Juni, als die Zulg nach starken Regenfällen viel Schwemmholz führte, welches im Schwellenmätteli die Schleusen zu verstopfen drohte. Kurz vor dem Überlaufen des Wassers in das Mattenquartier konnten die beiden mobilen Schwellenelemente entfernt und die Situation innert Minuten entschärft werden.
Gegenüber dem Vorjahr (1‘277) leicht zunehmend waren die 1‘380 Hilfeleistungen (Personen- und Tierrettungen, Schnee-, Wasser-, Sturm- und Blitzschäden, technische Hilfeleistungen, Insekten etc.). Davon entfielen 1‘175 (1‘095) Einsätze auf das Gemeindegebiet, 205 (182) Hilfestellungen fanden ausserhalb der Gemeindegrenze statt. Die Zahl der immer wieder belastenden Interventionen bei schweren Verkehrsunfällen mit Verletzten und toten Autoinsassen nahm gegenüber dem Vorjahr deutlich zu (37 gegenüber 23 im Jahr 2014). 92 Einsätze betrafen Personen- und Tierrettungen respektive -befreiungen (2014: 67). Solche Einsätze werden immer wieder von Spezialisten der Berufsfeuerwehr geleistet; sei es als Rettungsspezialist Helikopter, als Höhen- und Tiefenretter oder bei Grosstierrettungen mit speziellem Gerät. Zahlreiche Einsätze betrafen Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen: 321 Schwärme konnten eingefangen, umgesiedelt oder mussten vernichtet werden (2014: 332). Nachdem das Projekt «Schwarmsammelstelle“ im Jahr 2014 erfolgreich gestartet war, konnten im nasskalten Frühling 2015 nur 73 Bienenschwärme eingefangen und nach der einmonatigen Quarantänezeit gesund an Imkerinnen und Imker aus der Region abgeben werden (2014: 152).
Bezug des neuen Stützpunktes
Das mit Ausnahme der beiden Hochwassersituationen für die Berufsfeuerwehr Bern statistisch gesehen durchschnittliche Berichtsjahr war trotzdem einmalig: Nach dem Bezug des neuen Stützpunktes galt es, Abläufe und Prozesse den neuen Begebenheiten anzupassen. So wurden auch die Echtzeiteinsätze aufgrund der GPS-Daten der Einsatztablets ausgewertet. Die Resultate zeigten, dass die gesetzlich vorgegebenen Interventionszeiten von maximal zehn Minuten nach Alarmeingang auf dem ganzen Stadtgebiet und in den beiden Vertragsgemeinden Bremgarten und Frauenkappelen eingehalten werden. Dies war vom alten Standort an der Viktoriastrasse aus insbesondere für den Westen Berns nicht mehr gegeben. Die unmittelbare Nähe zum Autobahnanschluss ermöglicht auch eine raschere Intervention als Stützpunktfeuerwehr auf dem Kantonsgebiet.
Feuerwehreinsätze | 2015 | 2014 | Veränderung |
Grossbrände | 4 | 5 | - 1 |
Mittelbrände | 5 | 9 | - 4 |
Kleinbrände | 223 | 217 | + 6 |
Automatische Alarme ohne Intervention | 615 | 555 | + 60 |
Hilfeleistungen | 1380 | 1277 | + 103 |
Dienstleistungen für die Gemeinden | 84 | 63 | + 21 |
Mutwillige Falschmeldungen | 32 | 26 | + 6 |
Total | 2343 | 2152 | + 191 |