Medienmitteilungsnummer 260
Der Regierungsstatthalter und die Einsatzkräfte Bern teilen mit:
Hochwasser: Zwangsevakuationen in der Matte verfügt
pid. Seit der Nacht von Sonntag auf Montag führt die Aare im Bereich der Stadt Bern Hochwasser. Namentlich das Mattequartier, zwischen Aarstrasse und Mattenenge, ist grösstenteils überflutet. Von der Aarstrasse durch die Schifflaube über den Mühleplatz und durch die Gerberngasse bzw. Wasserwerkgasse fliesst ein zum Teil reissender Fluss. Das Quartier ist stromlos, die Abwasserentsorgung nicht sichergestellt, die Gasversorgung grösstenteils eingestellt. Die Wasserversorgung ist noch intakt, bei einem Unterbruch könnte jedoch eine Versorgung nicht mehr aufgebaut werden.
Bis Dienstag Abend wurden auf freiwilliger Basis insgesamt 236 Personen evakuiert. Nachdem aber der grösste Teil der Liegenschaften in der Matte auf dem Landweg und viele infolge des Geschiebes, im Wasser umhertreibender Fahrzeuge sowie wegen der starken Strömung auch per Rettungsboot nicht mehr erreicht werden konnten, musste die Erreichbarkeit mittels Helikopter sichergestellt werden, was vor allem nachts unmöglich ist. Wegen der reissenden Strömung ist nach Ansicht von Bauingenieuren der Einsturz einzelner Gebäude nicht mehr auszuschliessen. Damit hat sich für die in ihren Wohnungen verbleibenden Bewohnerinnen und Bewohner eine neue Situation ergeben. Ein weiterer Verbleib ist nicht mehr möglich, weil Hilfeleistungen nicht mehr zugesichert werden können. Aus diesen Gründen erteilte der Regierungsstatthalter den Rettungskräften den Auftrag, die Matte zu evakuieren.
Der bereits gestern eingesetzte Rega Helikopter hat heute Vormittag die Evakuationsflüge wieder aufgenommen. In der Zwischenzeit sind weitere 26 Personen evakuiert worden. Es musste kein Zwang angewendet werden. Die folgenden Objekte sind vollständig evakuiert: Wasserwerkgasse 2, 4, 17 – 19, 21, 29, 31, 33, 35, 37, 38, 39; die Gerberngasse 1, 5, 9, 13 und 13A.
Polizeikommando der Stadt Bern