Medienmitteilungsnummer 3
Das Feuerwehrkommando der Stadt Bern teilt mit:
Einsatzstatistik 2001: Chemiewehr erstmals mit Bio-Terror konfrontiert
bfb. Die Berufsfeuerwehr verzeichnete im vergangenen Jahr insgesamt 2'567 Einsätze. Der Anteil der Brandbekämpfungen stieg gegenüber dem Vorjahr von 11 auf 15% an. Als Folge der Attentate in den USA wurde die Chemiewehr bei zahlreichen Milzbranddrohungen gegen Personen und öffentliche Einrichtungen erstmals mit dem Bio-Terror konfrontiert.
Auf dem Gemeindegebiet mussten insgesamt 4 (2) Grossbrände bekämpft werden. Davon betroffen waren ein Wohnhaus in Ausserholligen, ein Industriebetrieb in Brünnen, ein Wohnblock an der Elisabethenstrasse sowie ein Lagerhaus in Bümpliz-Süd. Beim Grossbrand in Ausserholligen, einem Wohnungsbrand an der Stauffacherstrasse und einem Autobrand nach Selbstunfall in der Schosshalde erlagen 3 (1) Menschen ihren schweren Brandverletzungen. Bei weiteren 3 (1) Grossbränden wurde die Berufsfeuerwehr zur Hilfeleistung in ihr Stützpunktgebiet gerufen. Dabei handelte es sich um Vollbrände von Bauernhöfen in Bösarni bei Utzigen (Vechigen) und Oberscherli (Köniz) sowie einen interkantonalen Einsatz mit der Rega bei einem Grossbrand im Silo einer Mühle bei Leibstadt/AG.
Als Zeichen der Hektik der heutigen Zeit schlagen wiederum die äusserst zahlreichen Interventionen bei Verkehrs- und Arbeitsunfällen zu Buche, die - in Zusammenarbeit mit der Sanitätspolizei und der Rega - zur Befreiung und Bergung von Schwerverletzten und Toten in der Stadt, Region und auf dem Nationalstrassennetz erbracht werden mussten.
Im Nachgang zu den Terroranschlägen in New York versuchten sich zudem sogenannte Trittbrettfahrer im Bio-Terror. Mit allen nur erdenklichen weissen Pülverchen verbreiteten sie auch in der Stadt Bern gegenüber Personen und öffentlichen Einrichtungen Angst und Schrecken. Sämtliche von der Chemiewehr sichergestellten, angeblich mit dem Milzbrand verursachenden Anthrax verseuchten Gegenstände erwiesen sich jedoch nach eingehenden Laboranalysen als negativ.
Die Zahl der Einsätze verteilte sich sehr ungleich auf die verschiedenen Monate. Hatte die Berufsfeuerwehr im Juni 302 bzw. im August 358 Ausrückungen zu verzeichnen, waren es im Februar nur deren 127. Diese Unterschiede sind jedoch alljährlich feststellbar und auf die klima- und wetterbedingte Beeinflussung des Einsatzgeschehens (Insekten, Schnee-, Wasser-, Sturm- und Blitzschäden) zurückzuführen.
Im Gemeindegebiet rückte die Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr zu 355 (Vorjahr 265) Brandfällen aus. Bei weiteren 33 (29) Bränden leistete sie ausserhalb der Gemeinde - im Rahmen ihrer Stützpunktverpflichtung - Hilfe. Die Anzahl der Brandfälle erhöhte sich somit 2001 um rund einen Drittel, was auf die rapide Zunahme von Kleinbränden zurückzuführen ist. Der Anteil der Brandbekämpfungen machte rund 15% der 2001 gesamthaft geleisteten Einsätze aus, was im Vergleich mit dem langjährigen Mittel als eher hoch eingestuft werden muss.
Aufgrund von automatischen Alarmanlagen erfolgten 910 (888) Ausrückungen. Davon erwiesen sich 179 (32) als Echtalarme, die eine Intervention durch die Einsatzkräfte notwendig machten.
Von den insgesamt 1'294 (1'279) Hilfeleistungen entfielen 1'250 (1'231) auf das Gemeindegebiet. In 44 (48) Fällen wurde ausserhalb der Gemeindegrenzen Hilfe geleistet.
Die zugunsten der Gemeinde Bern erbrachten Dienstleistungen haben sich im Berichtsjahr um 109 auf 115 (224) vermindert.
Ins bedenkliche Kapitel der erfolgten Milzbranddrohungen eingereiht werden müssen letztendlich auch die im Berichtsjahr bei der Feuerwehr-Einsatzleitzentrale eingegangenen 39 (0) mutwilligen Falschmeldungen, mit denen offensichtlich versucht wurde, die Feuerwehr zum Narren zu halten.
Feuerwehreinsätze | 2001 | 2000 | Veränderung |
---|---|---|---|
Grossbrände | 7 | 3 | + 4 |
Mittelbrände | 13 | 20 | - 7 |
Kleinbrände | 368 | 271 | + 97 |
Automatische Alarme ohne Einsatz | 731 | 856 | - 125 |
Hilfeleistungen | 1'294 | 1'279 | + 15 |
Dienstleistungen für die Gemeinde | 115 | 224 | - 109 |
Mutwillige Falschmeldungen | 39 | 0 | + 39 |
Total | 2'567 | 2'653 | - 86 Bei 44 (30) grösseren Ereignissen mussten zur Unterstützung der Einsatzkräfte und zur Sicherstellung des Dienstbetriebes die dienstfreie Wache der Berufsfeuerwehr sowie Teile der Nachtwache, des Brandcorps und der regionalen Feuerwehrstützpunkte alarmmässig aufgeboten werden. |