Gewässer
Gewässer haben einen hohen Stellenwert für Mensch und Natur: Als Erholungsgebiete, zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, zur Wasserkraftnutzung oder als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Damit die Gewässer gesund bleiben, sind alle zu einem bewussten und vorsichtigen Umgang mit Wasser aufgefordert.
In und um die Stadt Bern gibt es vom kleinen Bach, über Teiche und Seen bis hin zur Aare vielfältige Oberflächengewässer. Die Qualität des Wassers ist dabei sehr unterschiedlich: Während der Oberlauf des Gäbelbachs noch naturnah ist und sogar als Aufzuchtgewässer für Forellen dient, gilt der Stadtbach ab Weyermannshaus als Teil der Kanalisation.
Die Aare und Bern
Zweifellos das wichtigste Gewässer für Bern ist die Aare. Ihr Grundwasser wird bei Kiesen zur Trinkwassergewinnung genutzt und deckt rund 60 % des Berner Trinkwasserbedarfs. Die Aare prägt das Stadtbild so stark, dass dabei sogar Goethe ins Schwärmen kam. Und was wäre ein Berner Sommer ohne einen Aareschwumm?
Dass die Aare aber nicht nur Erholung und Vergnügen bereitet, bekamen die Mätteler 1999 zu spüren, als der Fluss das Quartier überschwemmte. Es gilt inzwischen als gesichert, dass die Häufung von solch extremen Naturereignissen im Zusammenhang mit dem weltweiten Ausstoss von Klimagasen steht.
Der Gewässerzustand der Aare
Die Aare ist auf dem Gebiet der Stadt Bern zwar kanalisiert, befindet sich aber physikalisch-chemisch in einem guten Zustand. Jeweils im Sommer wird die Aare beim Marzili vom Stadtlabor auf fäkale Verunreinigungen untersucht. Während in diesem Abschnitt das Schwimmen unbedenklich ist, muss unterhalb der Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Worblental und Bern auf Grund der Keimbelastung vom Baden abgeraten werden.
Die Belastung der Aare durch Nährstoffe ist mit der Inbetriebnahme der neuen biologischen Klärstufe der ARA Bern deutlich gesunken. Damit wird nicht nur der Bielersee weniger belastet, sondern auch die Nordsee von der Zufuhr von Stickstoffen entlastet. Die Schweiz erfüllt mit diesem Ausbau der ARA Bern einen Teil ihrer Verpflichtungen im Rahmen des internationalen Abkommens zum Schutz der Nordsee.
Der Egelsee
Der Egelsee, auch Egelmösli genannt, ist als Kleinsee mitten im Stadtgebiet ein wichtiges Naherholungsgebiet. Leider ist er aber von zivilisatorischen Einflüssen bedroht: Er erhält in seinem Einzugsgebiet zu viele Nährstoffe, aber wegen der starken Bebauung zu wenig Wasser. Zurzeit werden verschiedene Sanierungsmassnahmen umgesetzt, die dem See frisches Wasser zuführen und in seinem Einzugsgebiet die Landwirtschaft extensivieren.
Neue Bedrohungen für Gewässer
Die zunehmende Verwendung vielfältiger Chemikalien bedeutet auch eine Belastung für die Gewässer, denn die Kläranlagen können nicht alle diese Stoffe zurückhalten. Ins Wasser gelangte Chemikalien stellen eine potentielle Gefahr für die Wasserwelt und die Trinkwassernutzung dar. Der Gewässerschutz ist und bleibt damit eine Daueraufgabe.